Diese 10 technischen Indikatoren sollte jeder Trader kennen – Gleitende Durchschnitte, Trendfolge, Oszillatoren, Kurskanäle (2024)

Galen Woods

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Trading-Indikatoren erklärt in 30 Sekunden

30 sekunden trading seminar
  • Technische Indikatoren (Trading-Indikatoren) stellen Preis- und Volumendaten in grafischer Form über einen bestimmten Zeitraum dar, was es Tradern ermöglicht, Trends, Unterstützungs- und Widerstandslevel sowie mögliche Kauf- oder Verkaufssignale zu identifizieren. Ziel ist es, diese Indikatoren zu nutzen, um informierte Entscheidungen darüber zu treffen, wann man einen Trade eingeht oder verlässt, und um die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs am Markt zu erhöhen.
  • Die wichtigsten technischen Indikatoren unterscheiden sich von Trader zu Trader, da verschiedene Trader unterschiedliche Handelsstile, Strategien und Ziele haben. Einige der am häufigsten verwendeten technischen Indikatoren sind jedoch: Gleitende Durchschnitte, Bollinger Bänder, Relative Stärke-Index (RSI), MACD (Moving Average Convergence Divergence), Stochastischer Oszillator.
  • Trader nutzen oft eine Kombination aus technischen Indikatoren in ihrer Analyse. Es ist wichtig zu beachten, dass technische Indikatoren nur Werkzeuge sind und sie in Verbindung mit anderen Formen der Analyse, wie z.B. fundamentaler Analyse oder Price Action analyse, genutzt werden sollten, um informierte Handelsentscheidungen zu treffen.

Trading-Indikatoren: Verwirren Sie die farbigen Linien in den Börsencharts Ihres Trader-Freundes? Welchen zusätzlichen Wert können diese wilden Linien Ihrer Chartanalyse geben? Genau das wollen wir in diesem Artikel herausfinden.

In der technischen Analyse sind diese farbigen Linien technische Indikatoren, die zur Vorhersage des Marktes eingesetzt werden. Es gibt eine Menge von Trading-Indikatoren, wobei kreative Trader täglich eine Unzahl neuer Varianten ersinnen. Es ist aber überhaupt nicht nötig, alle diese Indikatoren zu beherrschen. Die zehn folgenden technischen Indikatoren sollten Sie jedoch kennenlernen.

In diesem Beitrag werde ich jeweils kurz die grundlegenden Berechnungen dieser Trading-Indikatoren erläutern. Sie müssen verstehen, welche Faktoren in jedem Indikator enthalten sind, ohne jedoch von einem Wust einschüchternder Formeln überschwemmt zu werden.

Ich werde die grundlegenden Einsatzmöglichkeiten von jedem Indikator erläutern und durch einen Beispielchart und weitere Ergänzungen veranschaulichen.

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Trading-Indikatoren: Gleitende Durchschnitte der Kurse

Der gleitende Durchschnitt zählt zu den einfachsten technischen Indikatoren, der von den Kursen bzw. Preisen abgeleitet wird. Man unterscheidet man nur zwei allgemeine Grundvarianten, obwohl es eine Vielzahl von Versionen gibt.

1. Einfacher gleitender Durchschnitt (SMA)

Der einfache gleitende Durchschnitt (Simple Moving Average = SMA) war bereits in der Vergangenheit als technischer Indikator beliebt, weil man ihn auch ohne den Einsatz eines Computers mühelos berechnen konnte. Er erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und zieht Trader trotz der Möglichkeiten leistungsstarker Chart-Software weiterhin allein aufgrund seiner Einfachheit an.

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Trading-Indikator – Einfacher Gleitender Durchschnitt (SMA)

Die Berechnung des gleitenden Durchschnitts (SMA)

Der SMA wird berechnet, indem man die durchschnittlichen Schlusskurse einer bestimmten Zeitperiode von X Kursstäben oder Candlesticks addiert. Diese Werte werden anschließend durch die entsprechende Zeitperiode X dividiert. Das ist doch einfach, nicht wahr?

Die Interpretation des einfachen gleitenden Durchschnitts

Der grundlegende Ansatz dieses Trendfolge-Indikators besteht im Vergleich der Kurse mit dem SMA, um die Marktstimmung zu erfassen.

  • Kurse über dem gleitenden Durchschnittbullisch
  • Kurse unter dem gleitenden Durchschnittbärisch

Sie können auch die Steigung des SMA betrachten:

  • Die Linie des gleitenden Durchschnitts neigt sich nach obenbullisch
  • Die Linie des gleitenden Durchschnitts neigt sich nach untenbärisch

Indem man den gleitenden Durchschnitt auf den Kurschart legt, kann man ihn auch als Unterstützungs- und Widerstandsniveau (Support and Resistance) verwenden.

Erklärung Gleitender Durchschnitt auf TradingView

2. Der Exponentielle gleitende Durchschnitt (EMA)

Früher gab es lediglich den Einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA) als technischen Indikator. Aber mit der Zeit waren die Trader nicht mehr zufrieden mit diesem einfachen Indikator, so wie sie es langfristig oft mit einfachen Methoden sind. Sie haben daher angefangen, mit dem SMA zu experimentieren. Den ursprünglichen Durchschnitt haben Sie dann als Folge dieser Denkprozesse „einfach“ genannt, um ihn von den neuen komplexen Methoden abzugrenzen.

Zu diesen komplexen Versionen gehört der Exponentielle gleitende Durchschnitt (EMA).

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Technischer Indikator: Exponentieller Gleitender Durchschnitt (EMA)

Die Berechnung des Exponentiellen gleitenden Durchschnitts (EMA)

Wie der SMA beruht auch der EMA auf der Addition der Schlusskurse, wobei die Summe durch die X Kursbalken der entsprechenden Zeitperiode dividiert wird. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um einen einfachen, sondern um einen gewichteten Durchschnitt.

Bei dieser Version werden die aktuellen bzw. jüngeren Kurse stärker gewichtet als die weiter zurückliegenden bzw. älteren Kurse. Dieser exponentiell geglättete gleitende Durchschnitt reagiert also stärker auf die aktuellen Kurse.

Die Interpretation des Exponentiellen gleitenden Durchschnitts (EMA)

Grundsätzlich ist die Interpretation des EMA die gleiche wie die des SMA.

Es geht darum, das Wechselspiel zwischen SMA und EMA zu erfassen. Da der exponentielle Durchschnitt stärker auf die aktuelleren Kurse reagiert, erzeugt er mehr Handelssignale vom bullischen zum bärischen Marktgeschehen oder umgekehrt.

Je mehr Signale der gleitende Durchschnitt jedoch produziert, desto weniger zuverlässig ist das jeweilige Signal. Dies ist ein unvermeidlicher Konflikt, der bei allen technischen Indikatoren auftritt.

Lernen Sie mehr über den EMA

Trading-Indikatoren: Oszillatoren

Oszillatoren messen das Momentum, also die Stärke der Kursbewegung bzw. die Geschwindigkeit eines Trends. Dieser Indikator weist auf einen Markt hin, der möglicherweise zu weit in eine Richtung gelaufen ist und wo nun eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung bevorstehen könnte. Diese Situation drückt sich im sogenannten überkauften (Kursumkehr nach unten zu erwarten) oder überverkauften Markt (Kursumkehr nach oben zu erwarten) aus.

Nun wenden wir uns drei gebräuchlichen Oszillatoren der technischen Analyse zu:

3. Der Stochastik-Oszillator

Der Stochastik-Oszillator von George C. Lane gehört seit seiner Erfindung vor Jahrzehnten zu den klassischen Oszillatoren.

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Trading-Indikator: Stochastik Oszillator

Berechnung des Stochastik Oszillatoren

Standardeinstellung der Stochastik (14,3)

Die „Stochastik“ setzt sich aus zwei (exponentiellen) Durchschnittslinien zusammen, die als %K-Linie und %D-Linie bezeichnet werden und zwischen 0 und 100 oszillieren.

Betrachten wir beispielsweise die Schwankungsbreite der letzten beiden Wochen. Befindet sich der Kurs nahe dem Hoch dieser Kursspanne, so erzeugt die zwei-Wochen-Stochastik einen hohen %K-Wert. Befindet sich der Kurs nahe dem Tief der Kursspanne, ergibt sich ein niedriger %K-Wert. Dabei dient die %D-Linie, die normalerweise ein 3-Perioden gleitender Durchschnitt von %K ist, als Signallinie.

Einige Anpassungen in seiner Formel sorgen dafür, dass die Stochastik sich immer zwischen 0 und 100 bewegt.

Interpretation der Stochastik

Wenn sich in der aktuellen Handelsspanne extreme Kurswerte (Hoch oder Tief) entwickeln, gibt es eindeutig eine starke Kursbewegung in eine Richtung. Aber das Momentum könnte nicht nachhaltig sein. Daher entstehen sogenannte Überkauft- und Überverkauft-Bereiche:

  • Stochastik wert über 80überkauft (nach Verkaufsgelegenheit suchen)
  • Stochastik wert unter 20überverkauft (nach Kaufgelegenheit suchen)

Durch die Kombination von %K und %D entstehen genaue Signale:

  • %K-Linie unterschreitet %D-LinieVerkaufssignal
  • %K-Linie überschreitet %D-LinieKaufsignal

Lernen Sie mehr über die Stochastik

4. Der Relative Strength Index (RSI)

Wenn wir über technische Indikatoren reden, dann kommen wir an einer Person nicht vorbei, und das ist J. Welles Wilder. Der RSI ist ein Werkzeug neben vielen anderen Indikatoren, die von Welles Wilder stammen.

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Technischer Indikator: Relative Strength Index (RSI)

Die Berechnung des Relative Strength Index (RSI)

Der Relative Strength Index (Relative Stärke Index) misst die Geschwindigkeit und das Ausmaß der aktuellen Kursbewegungen. Der Indikator beruht auf dem Prinzip der durchschnittlichen Anstiege und Rückgänge.

Der RSI verbindet den durchschnittlichen Anstieg und den durchschnittlichen Rückgang zu einem einzigen Verhältnis (RS), welches das Kursmomentum darstellt. Dann wird eine Glättung ähnlich wie beim EMA vorgenommen.

Der Wertebereich liegt wie beim Stochastik-Oszillator zwischen 0 und 100.

Die Interpretation des RSI

Wenn der durchschnittliche Anstieg den durchschnittlichen Rückgang nachhaltig übersteigt, werden die Kurse wahrscheinlich fallen. Überwiegt der durchschnittliche Rückgang, spricht dies dafür, dass demnächst die Kurse steigen.

Standardeinstellung des RSI (14)

  • RSI-Wert über 70überkauft (nach Verkaufsgelegenheit suchen)
  • RSI-Wert unter 30überverkauft (nach Kaufgelegenheit suchen)

Sie möchten direkt von Welles Wilder lernen, dann klicken Sie auf diesen Link.

Lernen Sie mehr über den RSI

5. Commodity Channel Index (CCI)

Der von Donald R. Lambert entwickelte CCI ist ebenfalls sehr beliebt. Obgleich dieser technische Indikator ursprünglich für den Handel in den Rohstoffmärkten gedacht war, wird er ebenso für andere Finanzinstrumente verwendet.

commodity channel index indikator
Technischer Indikator: Commodity Channel Index (CCI)

Die Berechnung des CCI

Standardeinstellung des CCI (14)

Für den CCI wird die Abweichung zwischen Kurs und dessen gleitenden Durchschnitt herangezogen, um das Momentum zu erfassen. Hierfür wird die Abweichung zwischen dem aktuellen Betrachtungszeitraum und der durchschnittlichen Abweichung der vergangenen X Zeitperioden verglichen.

Im Gegensatz zum Stochastik-Oszillator und dem RSI sind die Werte des CCI nicht begrenzt. Aber in der Praxis bewegt sich der CCI aufgrund seiner Konstruktion zwischen -100 und +100.

Bemerkenswerterweise werden beim CCI nicht die Schlusskurse, sondern die typischen Kurse (Hoch + Tief + Schlusskurs / 3) zugrunde gelegt. Dann wird die Abweichung bzw. Entfernung zwischen typischem Kurs und gleitendem Durchschnitt ermittelt.

Die Interpration des CCI

Wie der Name schon sagt, basiert der CCI auf der Annahme, dass sich die Kurse normalerweise innerhalb eines unsichtbaren Kanals um den gleitenden Durchschnitt herum aufhalten. Folgen Sie diesen Regeln, falls Sie darauf vertrauen, dass dieser unsichtbare Kanal halten wird:

  • CCI-Werte über +100überkauft (nach Verkaufsgelegenheit suchen)
  • CCI-Werte unter -100überverkauft (nach Kaufgelegenheit suchen)

Lernen Sie mehr über den CCI

Trading-Indikatoren: Trendfolge-Indikatoren

Die bereits vorgestellten Indikatoren dienen dem Herausfiltern von Trendwenden. Die technischen Indikatoren in diesem Abschnitt versuchen hingegen, Trends präzise anzuzeigen.

6. Average Directional Index (ADX)

Nun wollen wir Welles Wilder noch einmal willkommen heißen. Er vertrat die Auffassung, dass man herausfinden muss, ob sich der Markt in einem Trend oder in einer Trading-Range (Schiebezone) befindet. Und genau dafür hat er das Werkzeug ADX geschaffen.

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Technischer Indikator: Average Directional Index (ADX)

Die Berechnung des ADX

Standardeinstellung des ADX (14)

Der ADX beruht auf dem einzigartigen Prinzip der Bewegungsrichtung (directional movement = Bewegungsrichtung). Die positive Bewegungsrichtung (+DM) bezieht sich auf den Unterschied zwischen dem Hoch eines Kursbalkens und dem Hoch des vorangegangenen Balkens. Die negative Bewegungsrichtung (–DM) bezieht sich auf den Unterschied zwischen dem Tief des Kursbalkens und dem Tief des vorherigen Balkens.

Natürlich ist der +DM hoch, wenn der Markt bullisch gestimmt ist. Bei bärischer Stimmung des Marktes ist der –DM hoch. Durch die Verbindung von +DM und -DM in der Formel von Wilder erhalten wir mit dem ADX einen Maßstab für die Stärke des Trends.

Die Interpretation des ADX

Der ADX ist ein Indikator für die Messung der Trendstärke. Hohe Werte weisen auf einen Trendmarkt hin, während niedrige Werte einen lustlosen Markt bezeichnen.

  • ADX-Werte über 25 → Der Markt befindet sich im Trend.
  • ADX-Werte unter 25 → Der Markt schlängelt sich dahin.

Etwas scheint doch zu fehlen. Zeigt uns der ADX nicht die Trendrichtung in einem Markt auf? Das tut er nicht. Aber der ADX wird häufig in Form der +DM- und –DM-Werte dargestellt. Zum Beispiel, wenn sich der +DM über dem –DM befindet und der ADX einen Wert über 25 aufweist (wie im obigen Chart), dann ist der Markt in einem Aufwärtstrend.

Lernen Sie mehr über den ADX

7. Moving Average Convergence Divergence (MACD)

Der MACD wurde von Gerald Appelt entwickelt und ist einer der intuitiven technischen Indikatoren überhaupt. Er erweitert den gleitenden Durchschnitt auf eine elegante Art und Weise, um sowohl den Trend als auch das Momentum zu erfassen.

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Technischer Indikator: Moving Average Convergence Divergence (MACD)

Die Berechnung des MACD

Standardeinstellung MACD (12, 26, 9)

Der MACD zeigt die Differenz zwischen zwei gleitenden Durchschnitten, und zwar üblicherweise mit den Zeitperioden 26 und 12. Ein 9-Perioden gleitender Durchschnitt wird dann beim MACD als die Signallinie angezeigt.

Wenn in dem MACD-Indikator ein Histogramm dargestellt wird, dann zeigt dieses die Differenz zwischen dem MACD und seiner Signallinie.

Die Interpretation des MACD

Der MACD funktioniert deshalb, da sich in einem tendierenden Markt der Abstand zwischen den zwei Gleitenden Durchschnitten vergrößert. Weil beim MACD immer der kürzere gleitende Durchschnitt vom längeren subtrahiert wird, steigt sein Wert in einem Aufwärtstrend und fällt in einem Abwärtstrend.

  • MACD über der Signalliniestark bullisches Momentum
  • MACD unter der Signalliniestark bärisches Momentum

Zudem hebt das Histogramm das Momentum des Marktes hervor.

  • Hohe positive Werte des Histogrammsstarkes bullisches Momentum
  • Hohe negative Werte des Histogrammsstarkes bärisches Momentum

Der MACD ist in seinen Werten nicht begrenzt. Daher ist er nicht dazu ausgelegt, um Überverkauft- und Überkauft-Bereiche festzulegen. Hier sollte man sich besser an die Methode der MACD-Divergenz zu halten.

Lernen Sie mehr über den MACD

Trading-Indikatoren: Preiskanäle

Die Kurse/Preise verlaufen nicht linear. Sie verlaufen vielmehr in Wellen und Schwüngen nach oben und unten. Häufig scheint der Markt sich nur seitwärts mit oberer und unterer Begrenzung zu bewegen. Deshalb bevorzugen so viele Trader die technischen Indikatoren, die mit einem Kanal vergleichbare Kursbewegungen hervorheben.

8. Bollinger Bänder

Dieser technische Indikator ist einer der bekanntesten und wurde nach seinem Erfinder John Bollinger benannt. Als Softwarekomponente gehören die Bollinger Bänder längst zur Standardausstattung für viele technische Trader.

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Technischer Indikator: Bollinger-Bänder

Die Berechnung der Bollinger Bänder

Standardeinstellung Bollinger Bänder: (20, 2)

Die Bollinger Bänder sehen aufgrund ihrer plötzlichen Ausdehnungen und Verengungen vielleicht unberechenbar und ziellos aus. Aber sie stellen in der Tat einen einfachen und logisch konzipierten technischen Indikator dar.

Stellen Sie zuerst den gleitenden Durchschnitt der vergangenen X Zeitperioden grafisch dar. Danach berechnen Sie die Standardabweichung dieser vergangenen X Perioden.

Um das obere Band zu erhalten, verschieben Sie den gleitenden Durchschnitt nach oben, indem Sie ein Vielfaches der Standardabweichung nehmen. Um an das untere Band zu kommen, verschieben Sie den gleitenden Durchschnitt um denselben Abstand nach unten.

Interpretation der Bollinger Bänder

Für das Trading in einer Schiebezone:

  • Der Kurs berührt das obere Band → nach Verkaufsgelegenheit suchen
  • Der Kurs berührt das untere Band → nach Kaufgelegenheit suchen

Der sogenannte Gimmee-Kursbalken ist ein Beispiel für den Einsatz von Bollinger Bändern in einem Seitwärtsmarkt.

Für einen Ausbruchs-Trade:

  • Der Kurs schließt über dem oberen Bollinger Band → nach Kaufgelegenheit suchen
  • Der Kurs schließt unter dem unteren Bollinger Band → nach Verkaufsgelegenheit suchen

Man kann auch Bollinger Bänder zusammen mit dem MACD anwenden.

Lernen Sie mehr über das Bollinger-Band

9. Donchian Channel

Dieser technische Indikator ist ebenfalls nach seinem Schöpfer Richard Donchian benannt, der ein Pionier für Managed Futures und der berühmten Turtle-Trendfolge Methode war. An diesem Indikator kommt man einfach nicht vorbei.

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Technischer Indikator: Donchian Channel

Die Berechnung des Donchian Channel

Standardeinstellung des Donchian-Channels: (20)

Die gebräuchliche Standard-Zeitperiode von 20 Tagen hat zum Ziel, die Handelsaktivität von 4 Wochen auf dem Tageschart zu erfassen.

Der Donchian-Channel stellt das höchste Hoch der letzten X Zeitperioden an der oberen Kanallinie dar. Das tiefste Tief der letzten X Zeitperioden ist an der unteren Linie des Kanals zu sehen.

Die Interpretation des Donchian-Channel

Der Donchian-Channel ist für die Trendfolge gedacht. Jeder Ausbruch aus dem Kanal ist möglicherweise der Beginn eines neuen Trends.

  • Kursausbruch über dem Kanalpotenzieller Aufwärtstrend
  • Kursausbruch unter dem Kanal potenzieller Abwärtstrend

Lernen Sie mehr über den Donchian Channel

10. Keltner Channel

Der Keltner Channel kombiniert als technischer Indikator (so wie ihn die meisten Trader kennen) die Ideen von Chester Keltner und Linda Bradford-Raschke.

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Technischer Indikator: Keltner Channel

Die Berechnung des Keltner Channel

Der Aufbau des Keltner Channel gleicht dem der Bollinger Bänder.

Aber statt der Verwendung der Standardabweichung zur Darstellung der Bollinger Bänder wird hier die Average True Range von Wilders eingesetzt. Dieser Unterschied bewirkt, dass der Keltner Channel ruhiger und gleichmäßiger aussieht als die Bollinger Bänder.

Die Interpretation des Keltner Channel

Für Trading in einer Trading-Range:

  • Der Kurs berührt die obere Kanallinie → nach Verkaufsgelegenheit suchen
  • Der Kurs berührt die untere Kanallinie → nach Kaufgelegenheit suchen

Trading eines Ausbruchs:

  • Der Kurs schließt über der oberen Kanallinie → nach Kaufgelegenheit suchen
  • Der Kurs schließt unter der unteren Kanallinie → nach Verkaufsgelegenheit suchen

Lernen Sie mehr über den Keltner Channel

Die besten Einstellungen für Ihre Trading-Indikatoren

Bevor wir erörtern, was die besten Einstellungen für Indikatoren sind, müssen wir zuerst einen wichtigen Grundsatz für Trading-Indikatoren behandeln.

Trading-Indikatoren – Ein wichtiges Prinzip

Kleinere Einstellungswerte führen zu sensibleren Indikatoren, die mehr Signale erzeugen. Allerdings bedeuten kleinere Indikatorwerte auch eine geringere Zuverlässigkeit der Indikatoren.

Höhere Einstellungswerte bringen uns zwar zuverlässigere, aber auch seltenere Signale. Und Indikatoren mit höheren Werten folgen der Kursbewegung mit größerer Verzögerung.

Wie es scheint, gibt es eine Bandbreite von Einstellungen für Indikatoren:

  • empfindliche, aber nicht zuverlässige Indikatoren und
  • zuverlässige, aber seltener generierte bzw. verzögerte Indikatoren.

Liegt die perfekte Indikator-Einstellung also irgendwo dazwischen? Ja, aber die perfekte Einstellung ist in Echtzeit nicht verfügbar – sie ist nur anhand historischer Daten realisierbar. Glücklicherweise benötigen wir keine Perfektion für unseren Trading-Erfolg.

Technische Trading-Indikatoren - die besten einstellungen
Die besten Einstellungen für Trading-Indikatoren

Wie wählt man die besten Einstellungen für Indikatoren aus?

Beginnen Sie mit der Standardeinstellung für Indikatoren

Beginnen Sie immer mit der Standardeinstellung für Indikatoren an. Das ist sehr wichtig, wenn Sie sich mit einem neuen Indikator vertraut machen wollen. Diese Standardeinstellungen sind es, die von den Erfindern der Indikatoren verwendet werden. Die Standardeinstellungen sind auch unter Tradern am gebräuchlichsten. Daher beziehen sich auch die meisten Lehrmittel und Trade-Beispiele auf Standardeinstellungen.

Die Standardeinstellungen für einige gebräuchliche Indikatoren lauten folgendermaßen:

Falls die Standardabweichungen so für Sie funktionieren, besteht keine Notwendigkeit, etwas daran zu verändern. Es sei denn, Sie verstehen, wie die Indikatoren funktionieren und wissen, was Sie konkret anpassen wollen.

Überlegen Sie, wofür Sie Ihren Indikator verwenden wollen

Wenn Sie wissen, für was Sie Ihren Indikator einsetzen wollen, können Sie das oben genannte Prinzip anwenden, um die Indikatoreinstellungen daran anzupassen.

Als Tradingsignale funktionieren kleinere Einstellungswerte. Diese sind nur wenig verzögert und können Ihre Trade-Einstiege genau bestimmen. Beispielsweise ist die Verwendung der Schlusskurse über dem 3-Perioden gleitenden Durchschnitt als Signal für eine Long-Position vernünftig bei einem kurzfristigen gleitenden Durchschnitt. Der 2-Perioden ADX ist ein weiteres Beispiel für die Anpassung eines Indikators als Trade-Einstieg.

Den 3-Perioden Gleitenden Durchschnitt jedoch einzusetzen, um den Trend eines Marktes herauszufinden, wäre eine Witz. Der Durchschnitt der letzten drei Kurse wird wohl kaum den Markttrend erfassen können. Da wäre ein langfristigerer Gleitender Durchschnitt passender, um den Markttrend einzuschätzen. Die 50-Perioden und 200-Perioden Gleitende Durchschnitte werden im Allgemeinen als langfristige Trendfilter eingesetzt.

Verlängern Sie den Zeitraum des Indikators, so können Sie sogar Oszillatoren benutzen, um den Markttrend ausfindig zu machen. Ich verwende einen 100-Perioden CCI, um Trends auf Tagescharts zu untersuchen.

Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Einstellungen für Indikatoren

Wenn Sie spüren, dass ein Indikator mit der Standardeinstellung überhaupt nicht Ihren Erwartungen entspricht, können Sie mit unterschiedlichen Einstellungen experimentieren, um herauszufinden, wie sich der Indikator verhält.

Halten Sie sich nicht mit dem Unterschied zwischen dem 20-Perioden-Indikator und dem 21-Perioden-Indikator auf. Um Ihnen die Auswahl der Parameter zu erleichtern, können Sie die Fibonacci-Zahlen nutzen, die üblicherweise beim Trading eingesetzt werden. Am häufigsten werden folgende Zahlen verwendet: 3, 8, 21, 55, 144 und 233.

Experimentieren Sie mit Indikatoreinstellungen, die zu Ihrem Stil und Ihren Zielen passen, und halten Sie sich dann daran. Verändern Sie Ihre Einstellungen nicht andauernd, und machen Sie Ihre Indikatoreinstellungen nicht für schlechte Trading-Ergebnisse verantwortlich.

Fazit zu Trading-Indikatoren und Einstellungen

Letztlich hängen die besten Einstellungen für Indikatoren von Ihrem Verständnis des Indikators, Ihrem Ziel in Bezug auf den Einsatz des Indikators und von Ihnen selbst ab.

Wissen Sie, wie man den Indikator einsetzt? Die Einstellung des Indikators ist belanglos, wenn Sie nicht wissen, wofür man den Indikator verwendet und wie man ihn richtig interpretiert.

Konzentrieren Sie sich darauf zu lernen, wie man den Indikator einsetzt, und suchen Sie nicht nach der trügerischen perfekten Einstellung. Sich dauernd mit Einstellungen zu beschäftigen, wird nur Ihren Lernweg verdunkeln.

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: Best Settings for Trading Indicators

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

Was nun?

Wir haben nun die wichtigsten Grundlagen der zehn wesentlichen technischen Indikatoren erörtert. Es gibt aber noch viel mehr zu lernen, bevor Sie tatsächlich einen Nutzen daraus ziehen können.

Sie müssen verstehen, dass Regeln Orientierungshilfen sind

Die Interpretationen der obigen Regeln hören sich einfach und geradezu mechanisch an, stellen aber lediglich Orientierungshilfen dar. In Wirklichkeit werden Sie mit ihnen kein Geld verdienen, falls Sie diese Regeln mechanisch anwenden.

Beherrschen Sie die technischen Indikatoren, indem Sie folgende Ratschläge beherzigen:

  • Verstehen Sie die Zusammenhänge und die Umstände des Marktes, in dem Sie arbeiten.
  • Lernen Sie, die Kursbewegungen (Price Action) zu lesen, und nutzen Sie die technischen Indikatoren, um Ihr Wissen zu vervollständigen.
  • Lernen Sie von den Meistern, indem Sie den Links in den “Lernen Sie mehr” Abschnitten weiter oben folgen.
  • Kombinieren Sie die technischen Indikatoren, um ein vollständiges Bild zu erhalten.

Eine solide Ausbildung über die technischen Indikatoren können Sie aus diesem Buch erhalten – Technical Analysis: The Complete Resource for Financial Market Technicians (2nd Edition).

Experimentieren Sie mit historischen Daten

Das Verhalten aller technischen Indikatoren variiert in Abhängigkeit der gewählten Perioden. Die Standardeinstellungen sind nicht immer sinnvoll. Experimentieren Sie! So habe ich bspw. diese 2-Perioden ADX-Strategie durch eigenes Experimentieren erfunden.

Nehmen Sie Volumen-Indikatoren mit dazu

Die besprochenen zehn technischen Indikatoren basieren auf den Kursen. Das Volumen ist eine weitere wichtige Komponente der Marktdaten. Erweitern Sie Ihre Analysen um Volumen-Indikatoren, sobald Sie sich dafür bereit fühlen. Wir empfehlen, dass Sie mit dem OBV-Indikator beginnen.

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 10 Technical Indicators You must know for Trading

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

FAQ zu Trading-Indikatoren

Was ist ein technischer Indikator und warum werden sie von Tradern verwendet?

Technische Indikatoren (Trading-Indikatoren) sind Werkzeuge, die von Tradern verwendet werden, um Preis- und Volumen-Daten zu analysieren und informierte Handelsentscheidungen zu treffen. Sie bieten eine grafische Darstellung von Preis- und Volumen-Daten über einen bestimmten Zeitraum und helfen Tradern, Trends, Unterstützungs- und Widerstandsniveaus und mögliche Kauf- oder Verkaufssignale zu identifizieren.

Wie funktionieren Trading-Indikatoren?

Trading-Indikatoren nutzen mathematische Berechnungen auf Basis von Preis- und Volumen-Daten eines Vermögenswerts und werden auf einem Chart dargestellt. Sie können Tradern dabei helfen, Trends, Überkaufte oder Überverkaufte Bedingungen, mögliche Umkehrpunkte und andere Informationen zu identifizieren, die für die Entscheidungsfindung von Bedeutung sein können.

Was sind einige der am häufigsten verwendeten technischen Indikatoren?

Einige der am häufigsten verwendeten technischen Indikatoren sind gleitende Durchschnitte, Bollinger Bänder, Relative Stärke-Index (RSI), MACD und Stochastischer Oszillator.

Können technische Indikatoren alleine verwendet werden, um Handelsentscheidungen zu treffen?

Technische Indikatoren sollten nicht alleine verwendet werden, um Handelsentscheidungen zu treffen, da sie nur ein Teil des Analyseprozesses sind. Tradern sollten technische Indikatoren in Verbindung mit anderen Formen der Analyse, wie fundamentaler Analyse und Markennachrichten, nutzen, um informierte Entscheidungen zu treffen.

Gibt es Nachteile bei der Verwendung von technischen Indikatoren?

Es gibt einige Nachteile bei der Verwendung von technischen Indikatoren, darunter die Tatsache, dass sie auf vergangenen Daten basieren und nicht immer zuverlässig Vorhersagen zukünftiger Kursbewegungen machen können. Darüber hinaus gibt es eine große Anzahl an technischen Indikatoren, was es für Tradern schwierig machen kann, die relevanten und nützlichen für ihre Handelsstrategie zu bestimmen.

Galen Woods