Was ist Daytrading? Die wichtigsten Infos in 5 Minuten

Karsten Kagels

Aktualisiert:

15/04/2025

Lesezeit:

9

Min

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Daytrading in 30 Sekunden erklärt

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  • Was ist Daytrading? Beim Daytrading werden Wertpapiere innerhalb eines Tages gekauft und verkauft, um von kleinen Kursbewegungen zu profitieren.
  • Wie funktioniert Daytrading? Daytrader analysieren Märkte wie Aktien, Forex, Krypto und Futures, um profitable Setups zu finden.
  • Kann man mit Daytrading Geld verdienen? Ja, aber es ist schwieriger als viele denken. Rund 90 Prozent der Trader verlieren Ihr Geld.
  • Wie viel Geld braucht man für Daytrading? Das hängt vom Markt ab – für Aktien sind oft mehrere Tausend Euro nötig, während Forex, Krypto und Futures teils schon mit 100 € gehandelt werden können.
  • Ist Daytrading seriös? Ja, aber der Ruf leidet unter Falschinformationen und aggressiven Marketingversprechen.
  • Welche Strategien nutzen Daytrader? Trendfolgestrategien, Breakouts und Scalping gehören zu den beliebtesten Ansätzen. Daytrader nutzen technische Indikatoren wie gleitende Durchschnitte oder Volumenprofile, um erfolgreich zu traden.
  • Wer handelt beim Daytrading? Private Trader sind die Minderheit. Man konkurriert mit Hedgefonds, institutionellen Investoren und den Algorithmen der Market Maker.

Was ist Daytrading?

Daytrading bedeutet, Wertpapiere innerhalb eines Tages zu kaufen und zu verkaufen, um von kurzfristigen Kursbewegungen zu profitieren. Die Positionen werden oft nur wenige Minuten oder Stunden gehalten und vor Börsenschluss geschlossen, um Übernachtrisiken zu vermeiden.

Beliebte Märkte für Daytrader sind Aktien, Forex, Krypto und Futures – also Märkte mit hoher Liquidität, in denen schnelle Ein- und Ausstiege möglich sind. Erfolgreiche Trader arbeiten mit klaren Strategien, analysieren Kursverläufe und nutzen oft technische Indikatoren, um profitable Setups zu finden.

Nasdaq-Chart in TradingView - Der Index und die Tradingsoftware werden oft benutzt im Daytrading
Der Nasdaq ist im Daytrading sehr beliebt – Chart: TradingView

Wie funktioniert Daytrading?

Ein erfolgreicher Daytrader folgt in der Regel einem klaren Ablauf: Marktvorbereitung, Trading und Nachbereitung.

1. Marktvorbereitung – Die richtigen Setups finden

Bevor der erste Trade platziert wird, analysieren Daytrader den Markt. Sie nutzen Screener, um Aktien, Forex-Paare oder Krypto-Coins mit hoher Volatilität zu finden. Typische Kriterien sind hohes Handelsvolumen, starke Kursbewegungen oder wichtige Nachrichten. Anschließend werden Charts analysiert, z. B. auf TradingView, und eine Watchlist mit vielversprechenden Kandidaten erstellt.

2. Trading – Einstieg, Risikomanagement und Ausstieg

Nach Markteröffnung wartet der Trader auf ein Signal seiner Strategie. Ein typischer Trade könnte dann so aussehen:

  • Einstieg: Der Trader kauft eine Aktie, die über einen wichtigen Widerstand ausbricht.
  • Risikomanagement: Er setzt einen Stop-Loss, um Verluste zu begrenzen, falls der Trade nicht funktioniert.
  • Gewinnmitnahme: Läuft der Trade in die gewünschte Richtung, schließt er einen Teil der Position und sichert den Rest ab.

Ein Trade kann nur wenige Minuten dauern oder sich über mehrere Stunden ziehen.

3. Nachbereitung – Analyse und Optimierung

Nach Börsenschluss werden alle Positionen überprüft und das Trading-Journal aktualisiert. Der Trader notiert seine Einstiege, Ausstiege, Fehler und psychologische Aspekte, um sich stetig zu verbessern.

Wichtig: Dies ist nur ein Beispiel – nicht alle Trader handeln den ganzen Tag. Manche konzentrieren sich nur auf die ersten Stunden nach der Markteröffnung und beenden ihren Handelstag schon nach zwei Stunden.

Kann man mit Daytrading Geld verdienen?

Ja, aber es ist alles andere als einfach. Während einige wenige Trader es schaffen, konstant Gewinne zu erzielen, verlieren die meisten Anfänger innerhalb weniger Monate ihr Geld. Rund 90 % der Daytrader scheitern – oft, weil sie ohne klare Strategie handeln, zu hohe Risiken eingehen oder sich von Emotionen leiten lassen.

Erfolgreiches Daytrading hat wenig mit Glück zu tun. Entscheidend ist die Edge im Markt – also der Marktvorteil, der langfristig dafür sorgt, dass ein Trader mehr Gewinne erzielt als Verluste. Denn Verluste gehören im Trading dazu, ohne sie geht es nicht. Deshalb ist Risikomanagement so wichtig, um Verluste zu begrenzen und das Kapital zu schützen.

Und wie viel kann man tatsächlich mit dem Daytrading verdienen?

Das hängt von vielen Faktoren ab: Startkapital, Strategie, Erfahrung und Marktbedingungen. Erfolgreiche Daytrader schaffen es, 1–5 % Rendite pro Monat zu erzielen, oder sogar mehr.

Was viele vergessen: Daytrading ist ein Skill wie jeder andere Beruf. Niemand wird über Nacht profitabel. Ein angehender Arzt ist auch nicht nach zwei Jahren erfolgreicher Mediziner, sondern erst nach vielen Jahren intensiven Lernens. Wer denkt, er könne in kurzer Zeit mit Trading reich werden, den wird der Markt schnell eines Besseren belehren.

Wie viel Geld braucht man für Daytrading?

Theoretisch kann man schon mit 10 bis 100 Euro starten, vor allem im Forex- und Kryptomarkt. Doch ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Gerade Anfänger mit kleinen Accounts nutzen oft zu große Hebel – und wundern sich, wenn das Konto nach ein paar Verlusttrades leer ist.

Empfohlene Startbeträge:

  • Aktien: Mindestens 5.000–10.000 €, da hier meist kein Hebel wie im Forex- oder Futures-Handel zur Verfügung steht.
  • Futures: Abhängig von den Marginanforderungen des Brokers. Für Micro-Futures kann man oft schon mit 1.000–2.500 € starten, während für klassische Futures mindestens 10.000 € empfohlen werden.
  • Forex & Krypto: Dank des Hebels kann man bereits mit 10–100 € handeln. Ein Startkapital von 500–1.000 € bietet jedoch mehr Spielraum und reduziert das Risiko, das Konto schnell zu verlieren.

Warum kleine Konten schnell platzen

Mit wenig Kapital lassen sich nur wenige Verluste verkraften. Hebel verstärken zwar die Gewinne, aber auch die Verluste – und schon wenige Trades können das Konto platzen lassen. Deshalb riskieren Trader pro Trade nicht mehr als 1–2 % ihres Kapitals. Wer vom Trading leben will, braucht also eine vernünftige Accountgröße und sollte sein Risikomanagement im Griff haben.

Prop-Trading als Alternative

Trader ohne das nötige Eigenkapital setzen auf sogenannte Prop-Firmen, um mehr Kaufkraft zu erhalten. Doch die Bedingungen sind streng – und auch hier scheitern die meisten an den Vorgaben.

Ist Daytrading seriös?

Ja, Daytrading ist seriös – aber sehr viele verlieren Ihr Geld, weil sie ohne klare Strategie und Risikomanagement handeln. Der schlechte Ruf kommt vor allem von falschen Versprechungen und unseriösen Coaches, die schnellen Reichtum in kurzer Zeit versprechen. Es ist einfacher, Trading-Kurse zu verkaufen oder mit Affiliate-Links von Brokern und Prop-Firmen Geld zu verdienen, als selbst erfolgreich zu handeln.

Das bedeutet aber nicht, dass es keine profitablen Trader gibt. Einige schaffen es, dauerhaft Gewinne zu erzielen – doch sie sind die Ausnahme. Bekannte Trader wie in der Buchserie Market Wizards von Jack D. Schwager beweisen, dass langfristiger Erfolg möglich ist – aber selten. Es ist nicht einfach, dauerhaft davon zu leben. Der psychische Druck, die Volatilität der Märkte und das ständige Risiko machen Daytrading zu einem anspruchsvollen Beruf.

Tipp für seriöse Broker: Achte bei der Wahl deines Brokers darauf, dass er reguliert ist und über eine gültige Lizenz verfügt. Das schützt dich vor Betrug und sorgt für bessere Handelsbedingungen.

Welche Strategie eignet sich fürs Daytrading?

Beim Daytrading kannst du grundsätzlich jede Strategie nutzen – Hauptsache, sie ist profitabel. Ob Trendfolge, Breakouts oder Trendumkehrstrategien – alle können funktionieren. Selbst innerhalb dieser Kategorien gibt es Unterschiede, je nachdem, welche Timeframe und welches Instrument du handelst.

Einige Trader setzen aufs Scalping, bei dem sie Positionen nur wenige Sekunden oder Minuten halten. Andere traden Setups, die sich über mehrere Stunden entwickeln – fast schon Swing-Trading. Und dann gibt es noch die Algo- und Quant-Trader, die einen großen Teil des täglichen Handelsvolumens ausmachen.

Trendfolgestrategien eignen sich gut zum Einstieg, weil sie einfach zu verstehen und anzuwenden sind. Mit der Zeit kannst du dein Repertoire um andere Strategien erweitern und damit flexibler im Markt werden.

Wie findest du die richtige Strategie fürs Daytrading?

Kurz gesagt: Die richtige Strategie musst du selbst finden. Sie muss profitabel sein und dir eine Edge im Markt verschaffen – also einen Vorteil, der langfristig für mehr Gewinne als Verluste sorgt. Das kommt selten von allein. Es gibt unzählige YouTube-Videos und Blog-Beiträge mit Strategiebeispielen. Such dir eine aus, die zu dir passt – und dann teste sie gründlich.

Beim Backtesting prüfst du die Strategie anhand historischer Daten. Achte dabei auf Muster und wiederkehrende Setups. Mit der Zeit wirst du deine Strategie anpassen und verbessern, bis sie konstant positive Ergebnisse liefert. Bevor du echtes Geld investierst, solltest du die Strategie für ein paar Wochen im Demokonto testen. Erst wenn du dort profitabel bist, ist es Zeit, mit echtem Kapital zu traden.

Vor- und Nachteile vom Daytrading

YouTube Video
Vergleich zwischen Daytrading und Swingtrading

Welche Steuern fallen beim Daytrading an?

Gewinne aus dem Daytrading sind in Deutschland steuerpflichtig. Sie fallen unter die Abgeltungssteuer, die aktuell bei 25 % liegt, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Die genaue Steuerlast hängt von deinem persönlichen Steuersatz ab.
Wichtig: Auch Verluste kannst du steuerlich geltend machen, allerdings gibt es dafür bestimmte Begrenzungen.

Mehr Details zu Freibeträgen, Verlustverrechnung und steuerlichen Pflichten findest du in unserem ausführlichen Artikel zum Thema Steuern.

Persönliches Fazit – Deine nächsten Schritte

Wenn du dich trotz der genannten Nachteile ins Daytrading stürzen möchtest, mach dich auf eine spannende Reise gefasst. Es wird Zeit, Disziplin und Durchhaltevermögen kosten. Doch wer die nötige Geduld und den Ehrgeiz mitbringt, hat die Chance, ein gutes Einkommen zu erzielen – und das von überall auf der Welt.

Starte mit den Grundlagen: Lerne die wichtigsten Begriffe, verschiedene Ordertypen und den Umgang mit Trading-Software. Informiere dich über technische und fundamentale Analyse – all das findest du in unseren ausführlichen Blogartikeln. Falls du Fragen hast oder Unterstützung brauchst, schreib uns gerne.

Sobald die Basics sitzen, geht es an die Strategieentwicklung. Probiere verschiedene Ansätze aus, backteste sie an historischen Daten und handel anschließend mehrere Wochen im Demokonto.

Wenn du zusätzlich von erfolgreichen Tradern lernen willst, wirf einen Blick auf unsere Daytrading-Signale. Und falls du nicht die Zeit fürs aktive Daytrading hast, aber trotzdem traden lernen möchtest, ist unsere Swing-Trading-Ausbildung genau das Richtige für dich.

Häufige Fragen und Antworten zum Daytrading

Kann man mit 100 € Daytrading starten?

Ja, vor allem im Forex- und Kryptomarkt. Mit so wenig Kapital sind die Gewinnchancen jedoch begrenzt, da schon wenige Verluste das Konto stark belasten. Für langfristigen Erfolg ist mehr Startkapital empfehlenswert.

Welcher Broker eignet sich fürs Daytrading?

Interactive Brokers: Ideal für Aktien und Futures.
Pepperstone: Beliebt für Forex dank niedriger Spreads.
Binance: Gute Wahl für den Kryptohandel.

Welche Software nutzen Daytrader?

Viele nutzen TradingView wegen der benutzerfreundlichen Oberfläche und der vielseitigen Charttools. Für Orderausführungen setzen Profis oft auf Plattformen wie MetaTrader oder NinjaTrader.

Wie hoch ist das Risiko beim Daytrading?

Daytrading ist riskant. Marktbewegungen können schnell zu hohen Verlusten führen. Daytrader riskieren pro Trade nicht mehr als 1–2 % ihres Kapitals, um ihr Konto zu schützen.

Kann man vom Daytrading leben?

Ja, aber das schaffen nur wenige. Neben einer profitablen Strategie braucht es Disziplin, Geduld und genügend Kapital, um die unvermeidlichen Verlustphasen zu überstehen.

Ist Daytrading für Anfänger geeignet?

Ja, aber der Einstieg erfordert Zeit und Übung. Bevor du echtes Geld investierst, solltest du deine Strategie im Demokonto testen und Backtesting nutzen, um deine Erfolgschancen zu verbessern.

Karsten Kagels

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