Inhalt
- Statistik-Trading – Definition und Erklärung
- Trading nach Markttechnik: Die Grundlagen
- Den markttechnischen Stil im Trading integrieren
- Trend-Beispiele an einem Live-Chart
- Eine neue Chart-Ansicht: Der Heikin-Ashi-Chart
- Die Trend-Ansicht von Statistic-Trading
- Ist jeder Trend nach Markttechnik gleich gut?
- Mythos oder Wahrheit
- Mein Fazit zum Statistik-Trading
Statistik-Trading – Definition und Erklärung
Sehr geehrte Trader und Traderinnen,
in diesem Beitrag soll es um die Markttechnik in Verbindung mit Statisik gehen.
Bekannterweise ist Markttechnik eine sehr subjektive Trading-Methodik. Das bedeutet, dass jeder Trader auf seine individuelle Art und Weise die Trends erkennt. Es existiert zwar eine “generelle” Trend-Definition, dennoch ist der Handel mit der Markttechnik an sich sehr subjektiv.
Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen zeigen, dass es auch eine objektive Markttechnik gibt, die sogar einen nachweislichen statistischen Vorteil hat. Denn wenn Sie diesen Artikel gelesen haben, werden Sie erfahren, dass nicht jeder Trend gleich ein guter Trend ist.
Auch unser Trading basiert im Grundbaustein auf der Markttechnik. Die Markttechnik, wie auch die Charttechnik, ist eigentlich Auslegungssache. Fragen wir 10 Markttechniker nach einem Aufwärtstrend, bekommen wir zwar von allen die Antwort, dass es sich um einen Aufwärtstrend handelt, aber eingezeichnet bekommen wir ihn auf 10 verschiedene Weisen.
Von dieser Problematik versuchen wir uns, so gut es geht, zu distanzieren. Für unsere Tradingstil ist uns gelungen, objektive Tradingfaktoren zu definieren.
Wir möchten im Vorfeld darauf hinweisen, dass dieser Artikel länger als üblich ist, da wir in diesem Artikel auf die Grundlagen der Markttechnik und die Grundlagen unserer statistischen Analyse eingehen. Dies erfordert natürlich viel Schreibraum. Sollte Sie das jedoch nicht abschrecken, sondern eher motivieren, dann werden Sie höchstwahrscheinlich eine neue Ansicht zu der Markttechnik erlangen.
Trading nach Markttechnik: Die Grundlagen
Zum Thema “Trading nach Markttechnik” gibt es viel zu lesen, gute und auch schlechte Literatur. Sollten Sie die Grundlagen der Markttechnik wirklich verinnerlichen wollen, empfehlen wir Ihnen das Buch von Michael Voigt Das große Buch der Markttechnik. Es ist das Standardwerk im deutschsprachigen Raum und das Thema Markttechnik wird in einer sehr gut verständlichen Weise erklärt und aufgezeigt.
Die Markttechnik beschäftigt sich mit der Frage: „Wo entsteht Bewegung?“ oder „Wer kauft nach mir?“ Kann die Markttechnik diese Fragen optimal beantworten? Wir sagen „jein“.
Mit Hilfe der Markttechnik kann ein erfahrener Trader sehr gute Trendsituationen erkennen und wird dann versuchten, eine Gegebenheit ausfindig zu machen, wo „Bewegung“ entstehen kann.
In der Markttechnik wird ein Trend in Bewegungs- und Korrekturphasen unterteilt.
Im oberen Bild sehen wir ein Musterbeispiel eines Aufwärtstrends und eines Abwärtstrends. Beide Trends bestehen aus einer Bewegungsphase und einer Korrekturphase.
- Im Aufwärtstrend ist der grüne Arm die Bewegung und der rote Arm die Korrektur.
- Im Abwärtstrend ist der rote Arm die Bewegung und der grüne Arm ist die Korrektur.
Ein wichtiges Kriterium für einen intakten Aufwärtstrend ist, dass das Korrektur-Tief nicht tiefer sein darf als das Bewegungs-Tief. Und im Abwärtstrend darf das Korrektur-Hoch nicht höher sein als das Bewegungshoch.
Hier nochmal ein Beispiel zur Verdeutlichung für den Aufwärtstrend. Solange das Tief der Bewegung nicht gebrochen wird, ist ein Trend intakt. Bis hierhin sollte eigentlich alles klar und verständlich sein. Doch wie traden wir jetzt im Stil der Markttechnik und wo liegen die Problemzonen? Arbeiten wir uns weiter voran.
Den markttechnischen Stil im Trading integrieren
Es existieren viele Möglichkeiten wie ein Trader im Stil der Markttechnik traden kann. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass man aus der Korrekturphase heraus tradet. Man sucht sich eine sogenannte Großwetterlage und nutzt diese zur übergeordneten Sicht.
Was ist eine Großwetterlage genau, fragen Sie sich sicher. Eine Großwetterlage ist nichts anderes, als der übergeordnete Trend in Bezug zu dem Zeitrahmen, aus dem Sie heraus handeln möchten. Ein Beispiel: Sie möchten Daytrading betreiben und wollen auf einer kleinen Trendgröße handeln, beispielsweise dem 1-Minuten-Chart. Wenn Sie Ihre Trades im 1-Minuten-Chart umsetzen möchten, brauchen Sie eine übergeordnete Trendgröße. In diesem Fall den 10-Minuten-Chart. Den 1-Minuten-Chart, also den Chart, auf dem Sie den Trade absetzen möchten, nennt man dann die Signallage.
Hier mal ein Überblick über die Großwetterlagen und die Signallagen in der Markttechnik:
- Signallage : 1-Minuten-Chart; Großwetterlage: 10-Minuten-Chart
- Signallage: 10-Minuten-Chart; Großwetterlage: 1-Stunden-Chart
- Signallage: 1-Stunden-Chart; Großwetterlage: Tages-Chart
- Signallage: Tages-Chart; Großwetterlage: Wochen-Chart
- Signallage: Wochen-Chart; Großwetterlage: Monats-Chart
Das ist die Basis der Markttechnik für alle Signal- und Großwetterlagen. Im Normalfall reicht eine übergeordnete Großwetterlage aus, um einen Trade gut absetzen und managen zu können. Wenn Sie einen Trade im 1-Minuten-Chart machen, wie sinnvoll ist es dann, sich den Tageschart anzuschauen? Genau, eher weniger.
Was wollen wir nun genau mit der Markttechnik erreichen? Wir versuchen mit der Markttechnik eine Großwetterlage zu finden, die sich gerade in einer Korrekturphase befindet. Liegt eine solche Großwetterlage vor, möchten wir in der Signallage eine gute Situation sehen, in der man einen Trade platzieren kann. Am besten in einen neu entstehenden Trend hinein. Zeigen wir das an einem Beispiel, so ist das einfacher zu verstehen:
In dieser Abbildung sehen wir eine Großwetterlage und eine Signallage. Die Signallage befindet sich im umkreisten Gebiet der Großwetterlage. Was erkennen wir nun genau? Wir erkennen mehrere wichtige Eigenschaften. Zum einen erkennen wir die Trendverschachtelung. Wir sehen, dass der Korrekturarm der Großwetterlage einen Abwärtstrend in der kleineren Signallage aufzeigt. Wir versuchen also aus einer Korrekturphase der Großwetterlage heraus einen entstehenden Trend in der Signallage zu erwischen. Dieser „kleinere“ Trend der Signallage soll dann dazu führen, dass wir die Bewegung der Großwetterlage als Profit einstreichen können.
Wir wiederholen nochmal. Wir versuchen quasi auf der Großwetterlage (eine große Surfer-Welle) mit Hilfe der Signallage (eine kleinere Surfer-Welle) einen Trade in Trendrichtung der Großwetterlage zu platzieren, auf dem wir dann mit surfen können. Wir versuchen eine kleine Welle zu erwischen, die uns auf der großen Welle mit schwimmen lässt. Das ist die Quintessenz der Markttechnik. Was für Einstiegsmöglichkeiten und Stop-Variationen es gibt, das müssen Sie entweder im Buch von Michael Voigt oder mit Hilfe eigener Studien herausfinden. Solch eine Thematik würde hier den Rahmen sprengen.
Trend-Beispiele an einem Live-Chart
Nun sind wir so weit und kommen zum realen Trading. Schluss mit selbstgezeichneten Charts. Nur noch eine kleine Anmerkung, bevor wir starten. Jeder Markttechniker, wie wir schon oben erwähnt haben, hat eine andere Sichtweise auf die Charts. Wäre dem nicht so, würden nicht so viele Diskussionen über Trends geführt werden. Dem ist aber so. Wir können Ihnen lediglich unsere Sichtweise aufzeigen. Für uns ist diese Sichtweise die beste. Für andere eventuell nicht. Jeder muss seinen Trading-Stil finden, um profitabel werden zu können.
Fangen wir nun an mit ein paar Beispielen im Dax-Candlestick-Chart. Zu Beginn werden wir die Candlestick-Ansicht verwenden, da dies die Ansicht ist, die am meisten verwendet wird. In unserem Trading benutzen wir den Heiken-Ashi-Chart. Wir werden im nächsten Kapitel auf die Vorteile des Heikin-Ashi-Charts eingehen.
Wir werden jetzt keine profitablen Trades zeigen. Im Nachhinein ist jeder Profi. Es geht hier erstmal darum, dass Sie die Prinzipien der Trenderkennung nach Markttechnik realisieren und verinnerlichen.
Im folgenden Bild sehen wir einen Trend im 15-Minuten-Chart des Dax-Index:
Wir haben für Sie den für jedermann erkennbaren Trend eingezeichnet. Wo würden Sie aber eine eventuelle Problematik in der Interpretation des Trends erkennen? Schauen Sie sich den Chart genau an! Es gibt Bewegungs- und Korrekturphasen, die klar und deutlich zu erkennen sind. Es existiert aber eine Phase, die Probleme bereiten kann. Es ist die Korrekturphase des ersten Punktes 2 zum Punkt 3. Das lokale Hoch dieser Phase ist erst zu erkennen gewesen, nachdem der Markt durch den Punkt 2 nach unten durchgebrochen war.
Dies sind Marktphasen, wo dann in den Markttechnik-Foren die Diskussionen geführt werden, wie man diese Korrekturphase genau zu erkennen hat. Man könnte die Trends ja auch etwas „präziser“ hineinzeichnen.
Hier ein anderes Beispiel vom selben Chart:
Hier sehen wir nun den selben Chart nur mit „präziseren“ Trends. Einige Trader werden jetzt sagen, dass wir hier den untergeordneten Trend auf 5-Minuten-Basis oder 1-Minuten-Basis hervorgehoben haben. Das kann generell sogar richtig sein. Wie kann ein Trader dennoch mehr Sicherheit bekommen bei der Interepretation des Trendverhaltens in einem Chart bekommen? Dieses Interpretationsproblem von Charts ist allgegenwärtig. Wenn es dieses Problem nicht geben würde, wären alle Diskussionen von Trends überflüssig. Diese existieren aber, ergo, brauchen wir objektivere Faktoren für die Trenderkennung.
Eine mögliche objektive Mustererkennung von Hoch- und Tiefpunkten ist die Art, die von Larry Williams gelehrt wird. Ein Hoch-Punkt wird dadurch gekennzeichnet, indem er von 2 Candles „umzingelt“ wird, die tiefere Hochs haben, als die Hoch-Punkt-Kerze. Dasselbe Prinzip bei einem Tief. Das ist in Textform nicht so leicht zu verstehen. Zeigen wir Ihnen ein Beispiel, denn an einem Chart erklärt es sich besser.
Bleiben wir bei unserem Beispielchart:
Wir haben nun die Trendlinien entfernt und Ihnen die Beschriftung der Hoch- und Tiefpunkte übrig gelassen. Wie man erkennen kann, haben wir die Hoch- und Tiefpunkte eingekreist. Hier können Sie nun die objektive Ansicht von den Hochs und Tiefs feststellen. Es ist natürlich kein Wundermittel. Sie können damit nicht jedes Hoch und jedes Tief optimal während der Trendentstehung erkennen. Sie haben aber wiederum auch keine willkürlichen Einzeichnungen mehr.
Schauen Sie sich verschiedenste Charts an. Üben Sie diese Ansichtsweise. Sie werden feststellen, dass es Ihr Trading deutlich vereinfachen und Ihnen aus dem Interpretationsproblem heraushelfen kann.
Nochmals eine kleine Zusammenfassung für die Ansicht von Hoch- und Tiefpunkten:
- Ein Hochpunkt wird von 2 Kurskerzen„umzingelt“, deren Hochs tiefer sind, als das Hoch der Mittelkerze (Hochpunkt)
- Ein Tiefpunkt wird von 2 Kurskerzen„umzingelt“, deren Tiefs höher sind, als das Tief der Mittelkerze (Tiefpunkt)
Wenn Sie das verinnerlicht haben, kommen wir nun zu einer weiteren Hilfestellung, die das Interpretationsproblem löst. Der Heikin-Ashi-Chart.
Eine neue Chart-Ansicht: Der Heikin-Ashi-Chart
Schauen wir uns zuallererst denselben Chart wie oben an, nur im Heikin-Ashi-Stil:
Ein Chart-Bild, das viel sauberer und deutlicher zu erkennen ist. Wieso ist das so? Wieso sieht ein Heikin-Ashi-Chart so viel „glatter“ aus, als es bei der Candlestick-Ansicht der Fall ist? Die Hoch- und Tiefpunkte von Heikin-Ashi-Kerzen sind identisch mit denen vom Candlestick-Chart. Die Körper der Kerzen sind aber anders. Um es in einfache Worte zu packen. Der Körper der Heikin-Ashi-Kerze wird aufgrund der durchschnittlichen Bewegung der vorherigen Kerze berechnet. Die Körper der Kerzen sind somit mit Hilfe von Durchschnittswerten geglättet.
Wir erkennen nun Korrektur- und Bewegungsphasen viel deutlicher. Was im Candlestick-Chart ein „wischi waschi“ aus grünen und roten Kerzen war, das ist im Heikin-Ashi-Chart viel deutlicher zu erkennen. Kleine Ausreißer-Bewegungen fallen in einem Heikin-Ashi-Chart nicht so schwer ins Gewicht. Dies eröffnet dem Trader neue Möglichkeiten, zum Beispiel bei der Art der Stop-Setzung.
Hier nochmal ein Vergleich von der unsauberen Bewegung im Candlestick-Chart und der geglätteten Bewegung im Heikin-Ashi-Chart:
Der Unterschied ist klar und deutlich zu sehen. Im weiteren Verlauf der Analysen und Erklärungen verwenden wir nur noch den Heikin-Ashi-Chart.
Die Trend-Ansicht von Statistic-Trading
In diesem Abschnitt werden wir Ihnen kurz erläutern, wie wir auf die Märkte blicken. Dies ist wichtig, um im späteren Verlauf zu verstehen, wie wir unsere Trading-Analysen durchführen.
Ein blanko 60-Minuten Heikin-Ashi-Chart vom Dax-Index:
Wie analysieren wir nun unsere Trends? Einfach ausgedrückt: Wir versuchen alles als Trend zu sehen, was auch mit dem bloßen Auge und ohne Interpretation zu erkennen ist. In dieser Hinsicht hilft der Heikin-Ashi-Chart ungemein. Wie man hoffentlich am oberen Chart erkennen kann.
Hier nun derselbe Chart, in dem wir unsere Trends eingezeichnet haben:
Wir haben objektive Regeln erschaffen, ab wann ein Trend ein Trend ist und ab wann ein Trend kein Trend ist. Sie benötigen ein festes objektives Regelwerk für die Bewegungs- und die Korrekturphasen.
Schauen Sie sich einfach den Blanko-Chart und den Chart mit den eingezeichneten Trends an. Überprüfen Sie, ob Sie die Trends genau so gesehen hätten. Sie können ja ab dem jetzigen Zeitpunkt auch überprüfen, ob Ihnen der Heikin-Ashi-Chart genauso eine große Hilfe ist, wie bei uns der Fall ist. Die Heikin-Ashi-Ansicht erleichtert uns das Chart-Screening enorm.
Ist das jetzt eine Korrektur oder nur eine Anomalie? Wurde der Trend gebrochen? Ist das ein Punkt 3 oder nicht? Solche Fragen dürfen Sie, nachdem Sie Ihr Regelwerk aufgestellt haben, nicht mehr haben. Ihr Regelwerk muss alles beantworten können.
Wie Sie erkennen können, haben wir eine eventuell spezifischere Trendansicht als die generellen Markttechniker. Das liegt unter anderem daran, dass uns das auf diese Weise gelehrt wurde, als auch, dass wir nach einer Methode gesucht haben, in der man auch die Markttechnik backtesten kann.
Wir erkennen ganz genau im Nachhinein, ob wir einen vorhandenen Trend hatten oder nicht und wann dieser gebrochen ist. Wir können Ihnen hier natürlich nicht alle „Geheimnisse“ unseres Tradings offen legen, denn diese entstanden nach jahrelangen Studien und vielen Experimenten.
Wir möchten Ihnen aber eine Systematik in der Markttechnik mitgeben, mit der Sie dann Ihre eigene Handelsstrategie im Stile der Markttechnik entwerfen können.
Kommen wir nun zum wichtigsten Teil dieses Artikels. Wenn Sie bis hierhergekommen sind, dann haben Sie sich nun diesen Abschnitt verdient.
Ist jeder Trend nach Markttechnik gleich gut?
Die Markttechnik empfiehlt, dass man immer aus der Korrektur heraus traden soll, um so einen idealen Einstieg in einen Trend zu finden. Haben Sie sich aber schon mal die Frage gestellt: Wie lange läuft so ein Trend überhaupt? Nein? Wir uns schon! In diesem Abschnitt finden Sie die Aufklärung dazu.
Wenn wir aus der Korrektur heraus in einen Trade einsteigen wollen, dann haben wir die Problematik, dass nicht jede Korrektur die gleichen Chancen bietet. Ein Trend läuft ja nicht ewig. Irgendwann wird er gebrochen. So stellt sich die Frage: Wie finden wir heraus, welche Korrektur mehr Vorteil bietet? Wir haben diese Arbeit schon getan und teilen die Ergebnisse nun mit Ihnen.
Wir haben Trends ausgezählt, um herausfinden zu können, welche Einstiegssituation einen höheren Edge (Vorteil) aufweist als andere Einstiege. Bevor wir die Statistiken veröffentlichen, möchten wir Ihnen noch einmal schnell erklären, auf welche Weise wir die Trends ausgezählt haben, damit Sie die Ergebnisse besser nachvollziehen können.
Der Trend fängt mit einer „Phase 0“ an. Das ist die Marktphasae, in der wir noch keine Einstiegsituation haben. Wir erhalten nur die Information vom Markt, dass wir jetzt eine Marktsituation haben, in der es interessant sein kann, in Long– oder Short-Richtung zu investieren.
Hier eine Beispielzeichnung:
Nach der „Phase 0“ folgt die „Phase 1“. In dieser Phase finden wir dann die erste Korrektur und die erste Bewegung nach der „Phase 0“.
Hier eine Beispielzeichnung:
Diese Phasen gehen, logischerweise, so lange weiter, bis sich ein Trendbruch erkennen lässt. Ein Trendbruch findet immer dann statt, wenn das letzte Tief gebrochen worden ist.
Hier ein Beispiel dazu:
Nach einem erfolgten Trendbruch werden die Phasen wieder zurückgesetzt. Nach einem Trendbruch ist nun abzuwarten, in welche Richtung der Markt erneut einen Trend aufweist. Nach einem Trendbruch wissen wir einfach nicht, in welche Richtung sich der Markt entwickeln kann.
In unseren Auswertungen haben wir, so wie schon erwähnt, die Trends und deren Phasen ausgezählt. Im folgenden ersten Beispiel finden Sie die Trends und Daten vom S&P 500 10-Minuten-Chart.
Was erkennen Sie nun genau? Fangen wir mal Schritt für Schritt an. Sie sehen, dass wir insgesamt 800 Trends ausgezählt haben. 400 Long und 400 Short Trends. Sie erkennen auch zum Beispiel, dass es insgesamt 2 Long-Trends gegeben hat, die höher waren als „Phase 6“. Genauso erkennen Sie, dass es nur 1 Short-Trend gegeben hat, der höher war als „Phase 6“.
Was aber genau ist die Quintessenz aus dieser Analyse? Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Trend nach der „Phase 0“ eine weitere „Phase 1“ macht, ist bei Long-Trades 67,5% und bei Short-Trends 59,5% !
Die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer „Phase 1“ noch eine „Phase 2“ oder höhere Phase kommt ist bei Long-Trends 27,5% und bei Short-Trends 28,8%.
Jetzt mal anders formuliert. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer „Phase 1“ NICHT eine „Phase 2“ oder höher kommt, ist bei Long-Trends 72,5% und bei Short-Trends 71,2% !
Wussten Sie das? Nein? Ab jetzt schon. Was können Sie also für Ihr eigenes Trading mitnehmen?
Sie kennen nun eine Trendphase, in der es vorteilhafter ist zu investieren als in anderen. Sagen wir mal, wie es ist. Es gibt nur einen statistischen Vorteil, wenn Sie in der „Phase 1“ investieren. Alle anderen Trendphasen bieten keinen statistischen Vorteil!
Man erhält ähnliche Daten auch in anderen Märkten. Hier sehen Sie die gleiche Analysemethode auf andere Märkte und Zeiteinheiten.
Hier die Daten aus dem S&P 500 1-Stunden-Chart:
Hier die Daten aus dem Dax 1 Stunden-Chart:
Wir haben auch noch verschiedenste US-Aktien-Werte analysiert und die Daten ähneln sich auch da.
Es ist definitiv zu erkennen, dass sich in der „Phase 1“ eines Trends ein statistischer Vorteil verbirgt. Lassen Sie Ihrer Inspiration freien Lauf, wie Sie diesen Nutzen wollen.
Falls Sie uns nicht glauben, führen Sie Ihre eigenen statistischen Tests durch und schauen Sie, auf was für statistische Werte Sie kommen.
Mythos oder Wahrheit: Ist ein Trend auf Stunden-Basis stabiler als ein Trend auf 10-Minuten-Basis?
Diese Aussage finden Sie in ganz vielen Büchern über die Markttechnik. Auch viele „Börsenprofis“ predigen diese Aussage. Was will uns aber diese Aussage genau sagen?
Die Markttechnik, so wie man sie in der Literatur gelehrt bekommt, geht davon aus, dass ein Stunden-Trend stabiler ist und weniger leicht gebrochen werden kann als ein Trend auf einer kleineren Trendgröße wie zum Beispiel 10-Minuten oder 1-Minute. Aber stimmt diese Aussage überhaupt? Schauen Sie sich dafür nochmal die vorherigen Statistiken an!
Wie Sie hoffentlich erkennen können, stimmt diese Aussage nicht.
Unsere statistischen Auswertungen haben ergeben, dass ein Trend auf einer höheren Zeiteinheit nicht stabiler und weniger gefährdet für einen Trendbruch ist als ein Trend auf 10-Minuten oder auf 1-Minute. Auch die Trends, die wir in den US-Aktien untersuchten, haben diese Daten bestätigt. Dort wurden Trends auf Wochen- und Tagesbasis analysiert.
Tagestrends brechen somit statistisch genauso häufig wie Trends auf 1-Minute!
Mein Fazit zum Statistik-Trading
Sie haben nun eine Menge neuer Informationen erhalten. Ob Sie diese Daten für Ihr Trading verwenden wollen oder diese doch lieber ignorieren, liegt ganz bei Ihnen.
Fassen wir nochmal kurz zusammen. Sie haben von uns eine Markttechnische Trendphase erhalten, die einen statistischen Vorteil für Ihr Trading aufweist: die „Phase 1“. In allen anderen Trend- und Korrekturphasen ist es statistisch von Nachteil, noch auf einen vorhandenen Trend aufzuspringen.
Wie Sie nun diese Informationen, die Sie von uns erhalten haben, für Ihr Trading benutzen wollen, überlassen wir Ihnen.
Sollten Sie aber den Edge in Ihr Trading integrieren wollen, so haben wir mit unserem Partner Algo-Camp den Markttechnischen Trenderkennungs-Algorithmus für Sie entwickelt. Diesen können Sie einfach in Ihre Metatrader 5 Handelsplattform einbinden.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie uns sehr gerne schreiben.
Viel Erfolg im Trading!
Ihr Juri Ostaschov von Statistic-Trading