Der Trading Plan als Grundlage für erfolgreiches Trading, incl. Checkliste (2024)

Philipp Greineder

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Der Trading-Plan erklärt in 30 Sekunden

30 sekunden trading seminar
  • Ein Trading-Plan (Handelsplan) ist ein wesentliches Werkzeug für jeden Trader, da er ihm dabei hilft, seine Handelsstrategie und Ziele zu definieren und umzusetzen. Ein Trading-Plan sollte klare und spezifische Ziele enthalten, die auf der Grundlage von Marktanalysen und Handelserfahrungen festgelegt wurden.
  • Ein Handelsplan sollte eine Strategie enthalten, die auf der Analyse von Preisbewegungen, technischen Indikatoren und anderen Faktoren basiert.
  • Ein Trading-Plan sollte auch eine Risikomanagementstrategie enthalten, die darauf abzielt, das Verlustrisiko zu minimieren und den Kapitalerhalt zu gewährleisten. Ein Handelsplan sollte auch Strategien zur Bewältigung von psychologischen Herausforderungen wie Angst, Gier und Euphorie enthalten, die oft zu unvernünftigen Handelsentscheidungen führen können.
  • Ein Handelsplan sollte klare Regeln enthalten, die den Ein- und Ausstieg aus Trades, den Einsatz von Stop-Loss-Orders und die Verwendung anderer Handelsinstrumente festlegen.
  • Ein Handelsplan sollte regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass er weiterhin effektiv ist. Backtesting und Überwachung können dazu beitragen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Was ist ein Trading-Plan?

Es handelt sich tatsächlich um einen Plan, eine Art Konstruktionsplan. Dies können Sie sich am besten vorstellen, wenn Sie einen Piloten betrachten, der sein Flugzeug durchcheckt. Er hat ein Buch, in dem alles Wichtige steht, was er kontrollieren und aufschreiben muss, bevor er mit seiner Maschine auf das Startfeld rollt.

Genau das ist auch der Trading-Plan: Dabei handelt es sich um eine Liste, die Sie schrittweise nacheinander abarbeiten, um danach zu starten, indem Sie eine Position im Markt eröffnen.

Ein Trading Plan muss handschriftlich festgelegt werden. Verwenden Sie dazu einen Block oder ein Notizbuch, und schreiben Sie alles persönlich auf. „Persönlich“ bedeutet, dass Sie Ihre eigenen Ansichten aufschreiben. Das bedeutet aber nicht, dass dieser Trading Plan für Ihr gesamtes Tradingleben Gültigkeit behalten wird.

Ein Trading Plan muss verbessert werden, er muss detaillierter und zielgerichteter werden, und das ist im Grunde der springende Punkt: Er muss möglichst zielgerichtet sein.

Das Ziel eines Trading Plans besteht darin, Ihr Risiko zu beschränken und Ihre Gewinne zu maximieren.

Video: Einen effizienten und sinnvollen Trading Plan entwickeln

Jeden Trade sollten Sie immer nach einem vorher festgelegten Plan umsetzen. Doch wie sieht dieser Trading-Plan im Detail aus?

Schauen Sie sich dazu mein Video an und lernen Sie, was wirklich wichtig für den Aufbau eines Trading Plans ist und welche Bestandteile er enthalten sollte.

Was ist ein Trading Plan? Benötigen Sie so etwas überhaupt, und ist es sinnvoll? Darum geht es in diesem Video.

Dieses Video ist in drei Bereiche unterteilt. Zuerst werden wir über den Trading-Plan allgemein sprechen, das heißt, woraus besteht er, wie erstellt man ihn, was sollte er enthalten und wie setzt man dies entsprechend um.

Im zweiten Teil betrachten wir die Bestandteile eines Trading Plans und gehen auf die einzelnen Kategorien ein.

Im dritten und letzten Teil möchte ich mit Ihnen über den Sinn und die Ziele eines Trading Plans diskutieren und erörtern, wie Sie am besten damit umgehen.

YouTube Video
Video zum Tradingplan

Lese-Tipp: Traden lernen – alles, was Sie wirklich wissen müssen

Was sollte ein Trading Plan beinhalten?

Kommen wir nun zum Inhalt eines Trading Plans: Der Inhalt eines Trading Plans kann in vier Hauptkategorien eingeteilt werden und zwar in

  1. Chartanalyse
  2. Fundamentale Analyse
  3. Money-Management
  4. Trading-Psychologie

Diese wichtigen Aspekte werden wir nun besprechen. Beginnen wir mit der Chartanalyse.

Der Plan für die Chartanalyse

Die Chartanalyse besteht aus klar unterscheidbaren Komponenten, die letztlich immer gleich bleiben. Diese können Sie grundsätzlich nach gleichbleibenden Mustern und Abläufen vollziehen und jeweils abhaken. Wie könnte dies konkret aussehen? Zur Erläuterung soll ein eigenes Beispiel dienen:

In meinem Trading Plan steht zuerst ein Punkt, der heißt: vom Groben ins Feine. Damit meine ich, dass der bevorzugte Zeitrahmen, in dem ich trade, der 4-Stunden-Chart ist, das heißt also, dass bei mir eine Kerze einen Zeitraum von vier Stunden umfasst.

Wenn ich nun beginne, ein Produkt zu analysieren, schalte ich zuerst einen Zeitrahmen höher, also sozusagen ins Grobe. Von diesem Groben aus beginne ich meine erste Analyse. Ich analysiere also das Trendverhalten, ob der Kurs steigt oder fällt. Ich analysiere die Widerstandszonen, also Bereiche, an denen der Kurs abprallt oder an denen er Reaktionen hervorruft. Wenn ich das erledigt habe, was ich mir natürlich einzeichne, schalte ich einen Zeitrahmen herunter, also ich schalte vom Tageschart wieder in den 4-Stunden-Chart.

Im 4-Stunden-Chart mache ich nun dasselbe, d. h. ich schaue mir wieder den aktuellen Trend an und die Zonen, die wichtig sind, und ich zeichne mir dann alle relevanten Faktoren ein. Dieser Aspekt ist deshalb wichtig, weil ich somit verhindere, dass ich gegen den Trend im Tageschart handle.

Gehen wir einmal davon aus, Sie haben einen fallenden Kurs, und dieser fallende Kurs wird im 4-Stunden korrigiert; das heißt, dass der Tageschart zwar immer noch einen fallenden Kurs aufweist, was aber im 4-Stunden-Chart etwas anders aussehen kann.

Analyse vom hohen Zeitrahmen zum niedrigen Zeitrahmen

Sie müssen sich das so vorstellen, als hätten Sie vom Tageschart in den 4-Stunden-Chart eine Lupe benutzt, Sie haben also mehr Information. Und innerhalb dieses 4-Stunden-Charts kann es durchaus sein, dass eine leichte Bewegung nach oben sichtbar wird, eine sogenannte Korrektur, d.h. der Preis erholt sich kurzzeitig.

Für Sie ist das nun verwirrend, denn Sie nehmen diese Korrektur wahr und schließen daraus fälschlicherweise, dass Sie es mit einem steigenden Kurs zu tun haben. Dies passiert Ihnen aber nicht, wenn Sie vorher die Analyse des Tagescharts vorgenommen haben, so dass Sie erkennen können, dass es sich immer noch um eine fallende Tendenz handelt, so dass auch im 4-Stunden-Chart eine Shortposition bevorzugen sollten.

Im charttechnischen Bereich benötigen Sie jedenfalls einen Vorgang, der es Ihnen ermöglicht, diesen Bereich sukzessive abzuarbeiten. Das kann so geschehen, wie ich es handhabe, indem ich vom Groben ins Feine gehe. Es kann aber auch wesentlich detaillierter sein. Das ist letztlich eine Frage des jeweiligen Typus, aber es hängt auch von Ihrer Disziplin ab. Je undisziplinierter Sie sind, desto mehr Einzelaspekte sollten Sie heranziehen, die Sie nacheinander abarbeiten.

Die Analyse eines Kursverlaufes ist in den meisten Fällen der erste Schritt zu Ihrem Trade. Auch die Chartanalyse sollten Sie einem immer gleichen Muster unterstellen. Beginnen Sie zum Beispiel immer in einer hohen Zeiteinheit (Timeframe) für die übergeordnete Chartanalyse und wechseln Sie dann in den niedrigeren Zeitrahmen für die Umsetzung des Trades. Ist die H4 Darstellung (4 Stunden Chart) Ihr bevorzugtes Zeitintervall für das Trading, analysieren Sie auch unbedingt den D1 Chart (Daily Chart oder Tageschart) für den übergeordneten Zeitrahmen mit.

Sichern Sie Ihre Einstiege technisch ab und denken Sie unbedingt über folgende Fragen nach:

  1. Stimmen Trendrichtung im H4 und D1 überein?
  2. Liegt Ihr Einstieg mit oder gegen Trendrichtung ?
  3. Sind Widerstandszonen im D1 und H4 gleich/ähnlich?
  4. Liegt Ihr Signal nahe einer Widerstandszone im H4, D1 usw.?

Ziel dieser Fragen und Denkweisen ist es, Ihren Trade auf eine solide technische Grundlage zu stellen. Auch haben diese Überlegungen einen großen Einfluss auf Ihr Money Management.

Der Plan für die fundamentale Analyse

Ähnlich funktioniert es bei der fundamentalen Analyse. Diesen Wirtschaftskalender können Sie in Bezug auf wichtige Nachrichten für die kommenden Handelswochen durchsehen.

Wenn Sie nicht genau wissen, wie Sie die einzelnen Nachrichten einschätzen sollen, welche wichtig sind und welche nicht, empfehle ich Ihnen die Filterfunktion dieses Wirtschaftskalenders. Mit diesem Tool können Sie die Wichtigkeit einer Nachricht festlegen. Diese Einstellung ist für Anfänger nicht schlecht, da sie bereits damit bereits vorgewarnt sind.

Auf lange Sicht sollten Sie sich allerdings mit den wichtigsten Nachrichten auseinandersetzen. Wenn man diese Nachrichten anklickt, öffnet sich ein Unterfenster, so dass Sie die Einzelheiten nachlesen können.

Wichtige Nachrichten sind Entscheidungen der Zentralbanken, oder die Arbeitslosenquote, was zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sehr hohes Volumen im Markt hervorrufen wird, auf das Sie reagieren können. Diese Nachrichten, die Sie ausgefiltert haben, gehören ebenfalls in den Trading Plan. Schreiben Sie dies auf.

Sie können sich zum Beispiel einen Tag heraussuchen und mit dem entsprechenden Stichpunkt versehen, der dann im Trading Plan vermerkt wird. Da könnte beispielsweise stehen, dass am Donnerstag die Zinsentscheidung der EZB zu erwarten ist. Entweder passen Sie bereits vorher Ihre Order an, falls Sie bereits eine Position halten, oder Sie warten diese Bewegung einfach ab.

Politische Entscheidungen sind wichtig

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der politische Bereich. Jedes am Markt gehandelte Produkt unterliegt Einflüssen von außen. Es handelt sich nicht nur um Nachrichten, die auf gewissen Zahlen basieren, sondern es geht auch um weltpolitische Ereignisse.

Im Währungsbereich (im Forex-Bereich) sind dies beispielsweise Beziehungen zwischen Ländern. Kürzlich war zum Beispiel das Treffen von Donald Trump und Kim Jong-Un sehr wichtig. Wichtig sind auch Wahlen. Diese können Sie bereits vorher recherchieren, und diese gehören ebenfalls als Datum in Ihren Kalender markiert.

Warum ist das wichtig?

Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Vor einigen Monaten waren Wahlen in Frankreich. Zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, wie diese Wahlen ausgehen werden. Die Wahlen waren am Wochenende, das heißt, dass der Kurs eingefroren ist, und auch Ihre Position ist eingefroren. Sie können also nichts verändern an Ihrer Position und müssen warten, bis die Börse wieder öffnet.

Das Problem daran ist nun folgendes: Wenn eine Wahl stattgefunden hat und die ersten Auszählungen veröffentlicht worden sind, kann man davon ausgehen, dass wir eine steigende Kursentwicklung zu erwarten haben, wenn sich eine pro Euro orientierte Regierung durchsetzt, und das ist ja in Frankreich der Fall. Da Frankreich ein wichtiges Euro-Land ist, ruft dies eine Wertsteigerung des Euro hervor.

Problematisch dabei ist, dass die Börsen in diesem Fall geschlossen sind. Der Preis des Euro steigt also, aber die Börsen sind geschlossen. Was dann passiert, ist eine sogenannte Gap-Situation, es entsteht also eine Kurslücke. Das haben Sie bestimmt schon oft gesehen, wenn die Kurse mit einem Sprung nach oben oder unten eröffnen.

Kurslücken sind gefährlich

Die Problematik an dieser Situation für Sie ist, dass Ihre Position aufgrund des Verluststopps nicht geschlossen werden kann. Wenn Ihr Stop-Loss also irgendwo zwischen der heutigen Eröffnung und dem gestrigen Schlusskurs platziert ist, kann diese Order nicht dort ausgeführt werden, wo Sie es vorgesehen haben, sondern Ihre Position kann stattdessen aufgrund der Kurslücke nach oben erst zur Eröffnung geschlossen werden. Daher fällt Ihr tatsächlicher Verlust wegen der relativ großen Kurslücke viel höher aus, als Sie es ursprünglich geplant hatten. Das ist ein sehr wichtiger Faktor, der in Ihren Trading Plan gehört.

Vor derartigen Ereignissen müssen Sie sich unbedingt schützen. Wenn eine wichtige Veröffentlichung ansteht, ist es also besser, dass Sie Ihre Position noch vor dem Wochenende mit einem kleinen Verlust oder mit einem kleinen Gewinn oder im positiven Fall mit einem großen Gewinn schließen, anstatt einen großen Verlust zu riskieren.

Jedes handelbare Produkt unterliegt den unterschiedlichsten äußeren Einflüssen. Diese können wirtschaftlicher oder politischer Natur sein und sind häufig aktuelle Ereignisse (News). Diesen Entwicklungen sollten Sie unbedingt Ihre Aufmerksamkeit schenken und Ihre Handelsentscheidungen entsprechend anpassen.

Können diese Auswirkungen nicht tatsächlich abgeschätzt werden, halten Sie Ihr Risiko gering, oder schließen Sie Ihren Trade bereits vorher. (z.B. US-Notenbanksitzung oder EZB-Sitzung).

Ist Ihr Money Management für eine eventuelle starke Gegenbewegung ausgelegt?

Der Plan für das Money-Management

Nun wenden wir uns dem Money-Management und Risiko-Management zu.

Eigentlich habe ich es soeben bereits angesprochen. Das Money-Management wird von Anfängern häufig außer Acht gelassen, es ist aber enorm wichtig, denn dieser Bereich entscheidet zum  großen Teil über Ihre Gewinne und auch über Ihre Verluste.

Hierzu sollten Sie auf jeden Fall alles detailliert in Ihrem Trading Plan festhalten. Wenn Sie schon mit Ihrem Kapital – also mit Echtgeld – handeln, würde ich Ihnen empfehlen, dass Sie maximal 1 -2 % Risiko pro Trade eingehen, und das ist bereits sehr viel. Dies ist wiederum abhängig vom Zeitfenster, in dem Sie handeln: Wie lange möchten Sie handeln, wie lange ist das Zeitfenster?

Es ist logisch, dass Sie im 5-Minuten-Chart wahrscheinlich eher kürzer handeln als im Tageschart, denn Ihre Analyse-Range ist im Tageschart natürlich viel größer als im 5-Minuten-Chart. Damit möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie Ihren Einsatz von der Zeiteinheit Ihres Analyse- und Trade-Timeframes abhängig machen sollten. Das heißt, wenn Sie sich kleiner orientieren, können Sie Ihre Standard-Einsatzgröße nehmen. Je größer der Timeframe ist, desto kleiner wird auch Ihr Einsatz. Das gehört zum Beispiel auch in Ihren Trading-Plan.

Durch die Chartanalyse, haben Sie einen Handelssignal erhalten, welches Sie nun entsprechend finanzieren müssen. Machen Sie sich vorweg Gedanken, wie viel Spielraum und wie lange Sie den Trade halten wollen.

  1. Welche Ziele hat Ihre Position?
  2. Ein kurzer Scalp, der nur eine paar Pips mitnehmen soll?
  3. Oder wollen Sie mit auf einen Trend aufspringen?

Abhängig von dieser Planung sollten Sie Ihren Einsatz und Ihre Risiken bestimmen. Halten Sie sich hierbei unbedingt an Ihre persönlichen Regeln. Hierfür eignet sich ein handschriftlich niedergeschriebenes Regelwerk, welches Ihnen stets vor Augen liegt.

Der Plan für die Trading-Psychologie

Der letzte Bereich ist die Trading-Psychologie. Das ist ein sehr schwieriger Bereich, und es dauert am längsten, diesen zu erfassen.

Eine Thematik, die meistens vergessen wird, ist das sogenannte Verlust-Framing. Das Verlust-Framing beschreibt eine Situation, die mit einem enorm großen Verlust verbunden ist.

Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie einen Trade eröffnen, den Sie verlieren; sie öffnen einen weiteren Trade und verlieren auch diesen. Auch der dritte Trade bringt Ihnen Verlust. Sie kommen also von einem Verlust in den nächsten.

In der Folge dieser Verlusterfahrungen tritt Folgendes ein: Sie sind nun so Risiko bereit, weil Sie inzwischen so viel verloren haben, dass Sie jetzt noch viel mehr zu riskieren bereit sind. Es kann aber auch sein, dass Sie den großen Verlust unbedingt wieder hereinbekommen wollen. Sie denken, Sie müssen den Verlust irgendwie wieder hereinbekommen, was ebenfalls Ihre Risikobereitschaft massiv erhöht.

Sich so zu verhalten, ist ein sehr großer Fehler, denn in mindestens 95 % der Fälle geht das nicht gut. Am schlimmsten daran ist, dass Sie mit diesem riskanten Verhalten Ihr Konto relativ schnell leerräumen werden.

Was ist bei Verlust-Trades zu tun?

Halten Sie also in jedem Trading Plan schriftlich fest, was Sie im Falle eines Verlusts tun werden. Schreiben Sie hinein, was Sie während der Dauer eines Trades machen werden. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen:

  • Was tun Sie, wenn Sie Ihre Position eröffnet haben? Fangen Sie dann an, Ihre Positionen zu modifizieren?
  • Erhöhen Sie das Risiko oder das Gewinnziel?
  • Haben Sie sich aufgrund der Betrachtung eines anderen Charts spontan dazu entschlossen, einen weiteren Trade einzugehen?

Solche Verhaltensweisen sollten Sie unbedingt vermeiden, indem Sie es in einem präzisen Trading Plan festhalten, um dem einen Riegel vorzuschieben.

Welcher Trader-Typus sind Sie?

Befassen Sie sich unbedingt mit Ihren Trader-Typus und lernen Sie früh, Ihre persönlichen Regeln einzuhalten. Hierfür eignet sich ein persönliches “Tradingbook”. Eine Art Tagebuch, in dem Sie aber viel mehr Ihre Erfahrungen mit sich selbst festhalten und Vorschläge bzw. Regeln für sich selbst aufstellen.

  1. Wie verhalten Sie sich zum Beispiel während einer offenen Position?
  2. Bleiben Sie stundenlang vor Ihrem Bildschirm sitzen und beten für eine sprechende Bewegung?

Vor allem Neulingen fällt es schwer, sich während des eigentlichen Trades unter Kontrolle zu halten. Oft wird nachträglich mehr Risiko eingegangen, oder schlimmer noch, nachgesetzt.

Vermeiden Sie solche Fehler und halten Sie sich unbedingt an Ihre eigenen Regeln.

Abschließende Bemerkungen zum Trading Plan

Wir fassen noch einmal zusammen, was bisher erörtert wurde und sprechen dann über den Sinn und das Ziel eines Trading Plans.

Ein Trading Plan muss immer handschriftlich angefertigt werden. Das ist besonders wichtig. Er muss immer für Sie greifbar sein und sollte Sie an jedem Tradingtag begleiten. Der Trading-Plan sollte auf jeden Fall die Chartanalyse, die fundamentale Analyse, das Money- und Risiko-Management und den psychologischen Teil umfassen. Der Trading-Plan muss absolut klar formuliert sein, wie dies hier erläutert wurde.

Zum Schluss wollen wir darüber sprechen, wie sinnvoll ein Trading Plan ist.

Wie sinnvoll ist ein Trading Plan?

Ich halte den Trading Plan für äußerst sinnvoll und zwar aus vor allem aus zwei Gründen:

Vor allem sage ich dies aus eigener Erfahrung. Zu Beginn der ersten beiden Jahre meines Trading hatte ich sehr viel mehr verloren als ich gewonnen hatte.

Das hatte einerseits den Grund, dass ich dem zuvor besprochenen Verlust-Framing total erlegen war und das planlose Traden ausgeübt habe. Das heißt, ich wusste eigentlich überhaupt nicht, was ich da tue und habe mich in irgendwelchem Bereichen verrannt, ohne das große Ganze zu sehen.

Mit dem Trading Plan habe ich das Ganze strukturiert. Ich musste es strukturieren, um es festzuhalten. Ich habe es mir in Module und Unterbereiche eingeteilt und somit mein Trading strukturiert.

Auf diese Weise habe ich einen Ablauf geschaffen, den ich immer wieder und regelmäßig abarbeite und somit wesentlich zielführender arbeite, als wenn ich sozusagen aus dem Bauch heraus handeln würde.

Nehmen Sie dies als Beispiel. Schreiben Sie alles klar und sauber auf, und arbeiten Sie daran. Ein Trading Plan wird mit der Zeit immer besser und immer ausführlicher.

Mit dem Trading Plan mit Disziplin entwickeln

Das zweite große Thema ist die Disziplin. Disziplin ergibt sich bereits aus der Arbeit am und mit dem Trading Plan. Indem Sie alles aufschreiben, alles zusammenfassen und dann noch strukturieren, arbeiten Sie kontinuierlich und diszipliniert an Ihrem Trading Plan. Selbst wenn Sie diesen nicht immer bei sich haben, kennen Sie Ihren Trading-Plan und laufen irgendwann nach diesem Muster. Und genau das ist sehr wichtig, denn Disziplin spielt eine entscheidende Rolle im Trading.

Arbeiten Sie an sich und an Ihrem Trading Plan, und Sie werden merken, dass Sie mehr Erfolg haben in Ihrem Trading.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Wenn Sie Lust haben, mehr aus dem Bereich Trading zu lernen, können Sie Traden lernen. Schauen Sie rein und beschäftigen Sie sich mit den ersten drei Modulen, damit Sie einen ersten Eindruck gewinnen können.

Bevor Sie im Markt mit einem Trade aktiv werden, soll der Trading Plan dazu dienen,  jeden Bereich Ihrer Analyse abzudecken und auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Sie sollen dadurch Sicherheit und Struktur bei der Umsetzung Ihres Trades erhalten. Die Bestandteile eines Trading Plans setzen sich aus der Chartanalyse, der fundamentalen Analyse, dem Money Management und der Trading Psychologie zusammen.

In der folgenden Grafik sehen Sie die wichtigsten Bestandteile des Trading Plans im Überblick:

Relevante Bestandteile des Trading Plans - Chartanalyse, fundamentale Analyse, Money Management, Trading Psychologie
Bestandteile des Tradingplans

Ein Trading Plan kann in gewissen Bereichen sehr gut vorgegeben werden. Spätestens der psychologische Part hängt aber einzig und alleine von Ihnen ab. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Ziele und arbeiten Sie stets an Ihren Schwächen.

46 Punkte Checkliste für einen Price Action Tradingplan

Das Entwickeln Ihres ersten Price Action Trading Plans ist eine gewaltige Herausforderung. Es gibt so viele Aspekte zu berücksichtigen und Entscheidungen zu treffen. Zudem entstehen diese quälenden Gedanken, dass Sie etwas Entscheidendes in Ihrem Plan übersehen haben könnten. Aus diesem Grund dürften Sie folgende Zusammenstellung hilfreich finden.

Versuchen Sie Ihr Bestes, um die Fragen in der Auflistung zu beantworten.

Dabei werden Sie Lücken in Ihrem Plan-Entwurf für das Price Action Trading entdecken. Auf dieser Grundlage können Sie dann an der Optimierung Ihres Tradingplans arbeiten.

Es gibt keine perfekten Antworten, aber dieses Verzeichnis wird Ihnen dabei helfen, alle wesentlichen Aspekte des Tradings abzudecken.

Die meisten Fragen werden offen gelassen, und daher können diesbezüglich keine Vorschriften abgeleitet werden. Auf diese Fragen können Sie nicht einfach mit einem Ja oder Nein antworten.

Sie müssen Ihren Tradingplan festlegen und detailliert beschreiben.

Dieser Ansatz ist zwar für Sie mit mehr Arbeit verbunden, aber er macht Sie auch verantwortlicher gegenüber sich selbst.

Marktaussichten und Kontext

  1. Warum traden Sie mit der Price Action?
  2. Wie bestimmen Sie, welche Märkte Sie handeln?
  3. Wie ermitteln Sie den Zeitrahmen, den Sie handeln?
  4. Wie wählen Sie die Tageszeit aus, in der Sie handeln wollen?
  5. Gibt es Stunden während des Tages, an denen Sie sich vom Markt fern halten sollten? Warum?
  6. Wie überprüfen Sie, ob die Volatilität ausreicht, um zu handeln?
  7. Wie überprüfen Sie, ob genügend Liquidität vorhanden ist, um zu handeln?
  8. Wie gehen Sie mit veröffentlichten Wirtschafts- bzw. Unternehmensmeldungen um?

Markttendenz

  1. Wie bestimmen Sie die Markttendenz?
  2. Woher wissen Sie, ob sich der Markt im Trend befindet?
  3. Woher wissen Sie, ob der Markt in einem Kursbereich festgefahren ist?
  4. Was ist Ihr Plan, wenn Sie sich der Markttendenz nicht sicher sind?

Marktstruktur

  1. Wie kennzeichnen Sie Unterstützung und Widerstand?
  2. Wie interpretieren Sie es, wenn Unterstützung und Widerstand durchbrochen wurden?
  3. Wie ordnen Sie die Prioritäten verschiedener Unterstützungs- und Widerstandszonen
    ein? (z.B. verschiedene Swing-Pivots, Trendlinien, Hoch und Tief der vorherigen
    Handelssitzung, Bereiche von Akkumulation und Distribution, höhere Zeitrahmen)
  4. Zeichnen Sie zu viele Unterstützungs- und Widerstandslinien in Ihre Charts? Verwirrt Sie das?
  5. Wie ermitteln Sie das Kurs-Momentum?
  6. Wie verstehen Sie die Bedeutung des Volumens?

Die Strategie des Einstiegs

  1. Wie identifizieren Sie ein Setup?
  2. Warum verwenden Sie diese Chartformationen?
  3. Wann benötigen Sie die Bestätigung für ein Setup?
  4. Mit welcher Orderart steigen Sie in den Markt ein? Warum?
  5. Wie gehen Sie mit Märkten um, die weglaufen, bevor Sie zu Ihrem Wunschkurs in diesen Markt einsteigen können? Laufen Sie diesem Markt nach?
  6. Wie sieht Ihre Strategie für den Wiedereinstieg aus?

Trade-Management

  1. Wie realisieren Sie den Gewinn für einen Trade, der sich zu Ihren Gunsten entwickelt?
  2. Wie begrenzen Sie die Verluste für einen Trade, der sich ungünstig für Sie entwickelt?
  3. Was ist die Begründung für Ihre Verluststopp-Platzierung?
  4. Wie reagieren Sie auf Kursbewegungen in der Mitte eines Trades?
  5. Mit welchen Orderarten verlassen Sie den Markt? Warum?
  6. Wissen Sie, dass Stop-Orders nicht garantiert sind, was die Ausführung anbelangt?

Positive Erwartung

  1. Was ist eine positive Erwartung?
  2. Wie bestimmen Sie die Erfolgsaussichten Ihres Trades?
  3. Wie bestimmen Sie Ihr Chancen-Risiko-Verhältnis?
  4. Wie wissen Sie, ob Ihr Trade eine positive Erwartung aufweist?

Risiko-Management

  1. Wie bestimmen Sie Ihre Positionsgröße?
  2. Können Sie nachts schlafen in Anbetracht des Risikos, das Sie eingehen?
  3. Wie gehen Sie mit aufeinander folgenden Verlusten um?
  4. Wie gehen Sie mit aufeinander folgenden Gewinnen um?

Tradingpsychologie

  1. Wie fühlen Sie sich? Haben Sie ein Gefühl der Selbstüberschätzung? Haben Sie es unter Kontrolle?
  2. Fühlen Sie sich angespannt?
  3. Wie beurteilen Sie, ob Sie sich in einem optimalen Geisteszustand für den Handel befinden?

Bewertung

  1. Wie unterscheidet man zwischen strengen Handelsregeln und weniger strengen Tradingrichtlinien?
  2. Wie beurteilen Sie, ob Sie Ihren Handelsplan einhalten?
  3. Wie dokumentieren Sie Ihre Trades?
  4. Woran messen Sie Ihren Erfolg? An Ihren Gewinnen oder an Ihrer Disziplin? Oder an beidem?
  5. Wie gedenken Sie, Ihr Tradingsystem im Laufe der Zeit zu verbessern?

Während Sie die obigen Fragen durcharbeiten, werden Sie feststellen, dass sich ein Teil Ihrer Antworten auf verschiedene Fragen wiederholt. Ja, die Antworten überschneiden sich. Im Handel ist jeder Aspekt voneinander abhängig. Im Laufe der Zeit werden Sie lernen, diese komplexen Zusammenhänge in Ihrem Handelsrahmen zu erkennen.

Bemühen Sie sich ernsthaft, die oben genannten Fragen zu beantworten. Wenn Sie dies tun, sind Sie weitaus besser vorbereitet als die meisten Price Action Trader.

Bei mir hat mein Versuch, diese Fragen zu beantworten, dazu geführt, dass ich meinen Rahmen für den Handel mit Price Action geschaffen habe.

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: A 46-Point Price Action Trading Plan Checklist

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

Wie Sie einen Price Action Daytrading-Plan entwickeln

Der Markt ist ein wildes Tier, den kein Trader kontrollieren kann. Für Intraday-Trader ist der Markt sogar noch weniger zu kontrollieren. Der Versuch, den Markt zu kontrollieren, muss scheitern.

Wie kann ein Trader in dieser Wildnis, in der wir mit überwältigenden Marktkräften konfrontiert werden, dauerhaften Erfolg erzielen? Der Trick liegt darin, dass es nur eines gibt, was der Trader überhaupt kontrollieren kann. Und das ist der Trader bzw. die Traderin selbst.

Da wir den Markt nicht unter Kontrolle bringen können, besteht die beste und einzige Option darin, unsere Reaktion auf die Märkte zu beherrschen. Dazu müssen wir unser eigenes Spielfeld bestimmen. Anstatt dem Markt zu gestatten, uns zu überfahren, müssen wir die für uns passenden Voraussetzungen gegenüber dem Markt einfordern, bevor wir in Aktion treten. Wenn uns der Markt die Voraussetzungen, die wir sehen wollen, nicht zeigt, dann werden wir nicht an diesem Spiel teilnehmen. Sorgen Sie dafür, dass sich der Markt Ihnen gegenüber beweist und nicht umgekehrt.

Der erste und entscheidende Schritt bei der Bestimmung unseres Spielfeldes besteht in der Entwicklung eines Trading-Plans. Ein Trading-Plan muss mit Ihrem Trading-Stil und Ihrer Strategie übereinstimmen. In diesem Artikel werden Sie erfahren, wie man einen Price Action Daytrading-Plan entwirft.

Theoretisch bedenkt ein perfekter Trading-Plan jede Situation im Voraus und schreibt vor, was zu tun ist. Der ideale Price Action Daytrading-Plan stellt die Antwort für jedes Verhalten des Marktes während eines Handelstages bereit.

Wir wissen natürlich, dass es nicht möglich ist, jede denkbare Situation bis ins kleinste Detail vorauszusehen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Möglichkeiten der Kursbewegungen (Price Action) des Marktes unendlich sind. Deshalb besteht der praktische Ansatz darin, eine Reihe von Trading-Regeln und allgemeinen Richtlinien zusammenzustellen.

Trading-Regeln und allgemeine Richtlinien

Anstatt jedes Szenario vorwegzunehmen, sollten wir uns auf Trading-Regeln und allgemeine Richtlinien stützen.

Trading-Regeln sind starr festgelegt und dürfen keinesfalls gebrochen werden. Trading-Regeln gewährleisten ein gleichbleibendes Spielfeld für Price Action Daytrader.

Üblicherweise beschreiben Trading-Regeln die Märkte, den Zeitrahmen und die Chart-Muster, die Sie traden können. Halten Sie sich an diese Regeln, dann sind Ihre Trades in sich stimmig und der Daytrading-Bewertungszyklus ist aussagefähig.

Trading-Richtlinien sind flexibel, das heißt Sie können diese bei triftigen Gründen außer Kraft setzen. Trading-Richtlinien befähigen den Price Action Daytrader, mit einem sich ständig verändernden Markt umzugehen.

Trading-Richtlinien können zum Beispiel festlegen, dass wir einen bullischen Kursstab als Long-Signal und eine bärischen Kursstab als Short-Signal benötigen. Ist die Markttendenz eindeutig bärisch, dann können wir auch bullische Kursstäbe als Signalkurstäbe auswählen.

Trading-Regeln und allgemeine Richtlinien (Leitsätze) sind die wesentlichen Bestandteile eines vernünftigen Trading-Plans. Anstelle von starren Regeln in einem sich verändernden Markt haben wir Richtlinien. Das bedeutet in diesem Fall: „Regeln zum Außerkraftsetzen von Regeln”. Im Gegensatz dazu können Trading-Regeln nicht abgewandelt werden.

Diese Unterscheidung äußerst hilfreich, da die meisten Price Action Daytrader diskretionäre Trader sind. Viele Trader brechen Ihre Trading-Regeln unter dem Deckmantel von „nach eigenem Ermessen vorgehen“, was zu unbeständigem und widersprüchlichem Trading führt.

Mit festgelegten Trading-Regeln und Richtlinien kann man Trading-Regeln nicht mehr brechen. Man kann lediglich nach eigenem Ermessen vorgehen, indem man den Trading-Richtlinien folgt.

Eine grundlegende und unverzichtbare Trading-Regel betrifft Ihren Trading-Einsatz, der das Produkt eines Systems für die Bestimmung der gehandelten Positionsgröße ist.

System zur Bestimmung der Positionsgröße

Ein System für die Positionsgröße besagt, wie viel Sie entsprechend Ihres Trading-Kapitals und der jeweiligen Trading-Performance einsetzen. Ihre Positionsgröße ist wohl der wichtigste Bestandteil eines Price Action Daytrading-Plans.

Ungeachtet Ihres Trading-Ziels gilt: Sie gehen pleite, wenn Sie eine Positionsgröße wählen, die zu groß ist. Wenn Sie sich für eine Positionsgröße entscheiden, die zu gering ist, maximieren Sie nicht einmal Ihr Gewinnpotenzial.

Erfahren Sie mehr über das Thema Positionsgröße in dem Buch Van Tharp’s Definitive Guide to Position Sizing (Deutsche Übersetzung).

Ein umfassender Daytrading-Plan verhilft Ihnen nicht nur dazu, das Risiko-Ertrag-Verhältnis lukrativ zu gestalten, sondern bezieht sich auch auf Aktionen, um die Risiken außerhalb des Marktes abzuschwächen.

Risikomanagement

Im Daytrading gibt es viele Risiken außerhalb der Price Action des Marktes. Diese gehen ggf. mit Faktoren einher, die nicht zu unserem Trading-Vorteil beitragen. Diese Risiken können unseren Trading-Vorteil sogar vollkommen zunichtemachen, wenn sie fahrlässig gemanagt werden.

Beispiele für solche Risiken sind:

  • das Risiko einer Computer-Störung,
  • Internet-Verbindungsprobleme oder
  • psychologische Probleme wie Overtrading.

Unsere Trading-Regeln sollten mit diesen Risiken zurechtkommen. Unser Price Action Daytrading-Plan kann beispielsweise folgende Ergänzungen enthalten:

  • Verwenden Sie Ihren Trading-Computer nicht für das Downloaden von Dateien aus dem Internet (Computer-Störung)!
  • Durchsuchen Sie Ihren Computer wöchentlich nach Malware (Computer-Störung)!
  • Sorgen Sie immer für eine mobile Internetverbindung als Backup (Internet-Störung)!
  • Gehen Sie nur drei Trades pro Handelssitzung ein (Overtrading)!

Grundsätze eines zuverlässigen Price Action Daytrading-Plans

Sie sollten sich folgende Grundsätze merken, um einen soliden Price Action Daytrading-Plan zu entwickeln:

Sie sollten wissen, warum ein bestimmter Faktor Teil Ihres Trading-Plans ist. Was trägt dieser Faktor zu Ihrem Trading-Fortschritt bei?

Viele Trader beginnen mit einem Trading-Plan, den sie von anderen Tradern übernommen haben. Diese Vorgehensweise ist zwar nicht grundsätzlich falsch, aber Sie müssen den Trading-Plan verstehen. Der Grund dafür ist, dass ein Trading-Plan nichts Statisches ist. Er verändert sich entsprechend Ihrer Fortschritte als Trader. Sie müssen die zugrundeliegenden Gründe für jeden Bestandteil Ihres Trading-Plans kennen, um zu wissen, wie und wann Sie ihn ändern können.

Konzentrieren Sie sich darauf, einen umsetzbaren Plan zu schaffen. Ein erfolgreicher Trading-Plan muss zu Aktionen führen.

Verwenden Sie einen aktiven Satzaufbau beim Entwurf Ihres Trading-Plans. Formulieren Sie Ihre Regeln und Richtlinien klar und verständlich. Ein gut verfasster Trading-Plan, der sich auf bestimmte Aktionen bezieht, wird aller Wahrscheinlichkeit nach zur Befolgung der Regeln führen.

Price Action Trading erfordert jahrelanges Lernen, Beobachtung und Praxis. Lernen Sie aus mehreren Quellen und seien Sie unvoreingenommen und aufgeschlossen. Letztlich werden Sie eine Betrachtungsweise erwerben, die Sie verstehen und mit der Sie sich identifizieren können. Ungeachtet Ihrer möglichen Blickwinkel werden Sie einen Trading-Plan brauchen.

Denken Sie daran, dass ein Price Action Trading-Plan ein individuelles Meisterstück ist.

Sie werden den Plan mit Ihrem Verständnis der Price Action des Marktes und Ihrer Trading-Erfahrung gestalten. Nur Sie alleine können dessen Nutzen begreifen. Bei einem Trading-Plan geht es nicht um den Markt – Es geht um Sie.

Sie wollen noch detaillierter erfahren, wie man einen Price Action Trading-Plan entwickelt? Dann sehen Sie sich meinen Kurs an: Daytrading with Price Action. Er beinhaltet:

  • Trading-Regeln und allgemeine Richtlinien (Muster),
  • Ausführliche Diskussion darüber, wie man Regeln zurechtstutzt und trotzdem die Einheitlichkeit und Stimmigkeit beim Trading beibehält,
  • ein Gerüst für das Risikomanagement und
  • die Erörterung des Umgangs mit psychologischen Risiken.

Das ist alles, was Sie für einen Price Action Trading-Plan benötigen.

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: How to create a Price Action Day Trading Plan

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

So steigern Sie Ihre Willenskraft beim Trading

Haben Sie einen Tradingplan? Wie oft haben Sie Ihre Tradingregeln gebrochen?

Wie viel hat Sie Ihr Mangel  an Selbstkontrolle schon gekostet? Wie oft haben Sie sich schon folgende Frage gestellt:

Warum habe ich mich nicht an meinen Tradingplan gehalten? Hätte ich mich daran gehalten, wäre mein Tradingkonto jetzt nicht vernichtet. Warum habe ich mich nicht im Griff und folge den Regeln?

Wenn Sie einen Tradingvorteil haben, müssen Sie die Willenskraft aufbringen, Ihren Regeln zu folgen, damit Sie Gewinne realisieren.

Wenn Sie einen Tradingvorteil haben, müssen Sie Selbstkontrolle aufbringen, um Ihren Tradingregeln zu folgen. Wenn das nicht der Fall ist, werden Sie nie in der Lage sein, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Der Mangel an Selbstkontrolle plagt viele Trader. Und er stellt ein sehr großes Problem dar. Er verhindert, dass Sie konsistente Tradingergebnisse zu erzielen. Der geringste Anflug eines Schwindens der Willenskraft kann Ihr Tradingkonto zugrunde richten.

Sie denken vielleicht, dass Selbstkontrolle eine angeborene Fähigkeit ist. Entweder haben Sie sie oder nicht.

Aber Roy Baumeister, ein führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Willenskraft, widerspricht dieser Annahme und postuliert, dass Sie Ihre Willenskraft steigern können. Seine Forschungsergebnisse bieten unglaubliche Einsichten zur Steigerung der Selbstkontrolle.

Die folgenden neun Empfehlungen zur Steigerung der Willenskraft beim Trading beruhen auf folgenden zentralen Erkenntnissen von Baumeister:

  • Willenskraft ist eine Eigenschaft, die ebenso ermüdet wie ein Muskel. (Empfehlung 1 und 2).
  • Wie einen Muskel kann man auch die Willenskraft trainieren. (Empfehlung 3 und 4).
  • Willenskraft ist eng der Zielsetzung verbunden. (Empfehlung 5).
  • Äußere Faktoren sind hilfreich zur Steigerung der Willenskraft. (Empfehlung 6 und 7)
  • Selbstkontrolle könnte nicht ausreichen. (Empfehlung 8 und 9).

Dann mal los!

Gehen Sie weniger Trades ein

Jeder Trade erfordert, dass Sie sich an Ihre Tradingregeln halten und Ihre Emotionen beherrschen. Jeder Trade verbraucht Willenskraft.

Das bedeutet, dass mit jedem Trade Ihre Willenskraft abnimmt. Daraus folgt: Je mehr Trades Sie eingehen, desto wahrscheinlicher werden Sie die Kontrolle verlieren und anfangen, die Regeln zu missachten.

Wenn Sie eine Begründung brauchen, um mit dem exzessiven Trading (Over-Trading) aufzuhören, dann ist es folgende: Arbeiten Sie darauf hin, einen Trade unter vollständiger Kontrolle durchzuführen und nicht ein Dutzend Trades ohne Hand und Fuß.

Werden Sie zum Minimalisten beim Trading

Entscheidungsschwäche setzt ein, wenn Sie zu viele Entscheidungen treffen müssen. Das schwächt Ihre Willenskraft, so dass Ihre Trading-Entscheidungen beeinträchtigt werden.

Lassen Sie nicht zu, dass sich zu viele Entscheidungen in Ihren Tradingprozess einschleichen.

Fahren Sie Ihren Computer hoch. Entscheiden Sie, welchen Markt Sie heute traden werden. Bestimmen Sie einen Zeitrahmen. Öffnen Sie drei Charts. Entscheiden Sie, auf welchen Chart Sie Ihre Aufmerksamkeit richten wollen. Treffen Sie die Auswahl, ob Sie den RDer Relative Strength Index erklärt und die besten Strategien für den RSI-Indikator (2024)SI, den MACD oder den Gleitenden Durchschnitt berücksichtigen wollen. Wählen Sie eine von den zehn Tradingstrategien aus, die Sie in der letzten Woche erlernt haben.

Bis Sie mit dem Traden anfangen, haben Sie bereits viel Willenskraft aufgebraucht, ohne es zu wissen.

Um Entscheidungsschwäche zu vermeiden, sollten Sie einen minimalistischen Tradingansatz anwenden.

Konzentrieren Sie sich auf einen Markt und auf einen Chart (Zeitrahmen). Ziehen Sie die Price Action heran.

So mache ich es. Und aus diesem Grund kann ich meine ganze Arbeit darauf verwenden, gute Trading Setups ausfindig zu machen.

Pflegen Sie einen gesunden Lebensstil

Mit einem gesunden Lebensstil können Sie Ihre Willenskraft steigern und verbessern. Aber das läßt sich nicht über Nacht erreichen.

Kurz gesagt:

  • essen Sie ausreichend
  • trinken Sie genügend
  • Sorgen Sie für ausreichend Schlaf
  • Treiben Sie regelmäßig Sport

Achten Sie auf Ihren Glukosewert, wenn Sie traden

Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Willenskraft und Glukosewert (Traubenzucker).

Der Verlust der Selbstkontrolle tritt wahrscheinlicher ein, wenn der Glukosewert im Blut niedrig ist, oder wenn man Glukose nicht angemessen umsetzen kann.

Glukose ist zwar negativ für die Gewichtabnahme, aber sie brauchen diese für die Selbstbeherrschung. Trader, die eine Diät mit verminderter Zuckerzufuhr absolvieren, werden größere Schwierigkeiten dabei haben, Selbstkontrolle auszuüben.

Denken Sie an diesem Zusammenhang, wenn Sie traden.

Willenskraft – spielt sich das alles in Ihrem Kopf ab? Nein. Einiges davon hängt mit Ihrem Blut (Zucker) zusammen.

Setzen Sie sich ergänzende (Trading-) Ziele

Die Ziele, die Sie sich setzen, sind von entscheidender Bedeutung.

Wenn Sie sich miteinander im Widerspruch stehende Ziele setzen, verwenden Sie Ihre Willenskraft gegen sich selbst. Anders ausgedrückt, verurteilen Sie sich dann selbst zum Scheitern.

Sie haben beispielsweise zwei Ziele:

  • Ihr tägliches Einkommen zu erwirtschaften
  • Ihren Tradingregeln zu folgen

Diese beiden Ziele widersprechen einander, weil Ihre Tradingregeln nicht einen täglichen Einkommenszufluss garantieren können. Beim Streben nach täglichen Gewinnen vernachlässigen Sie Ihre Tradingregeln. Wenn Sie sich an Ihre Tradingregeln halten, versäumen Sie es an manchen Tagen, Ihre Gewinne zu entnehmen.

Widersprüchliche Ziele sind nicht tragfähig. Sie fördern nicht die Selbstbeherrschung.

Andererseits steigern sich ergänzende Ziele die Willenskraft.

Ziehen Sie folgende Ziele in Betracht:

  • Betreiben Sie kein Over-Trading
  • Gehen Sie zur Mittagszeit zum Yogaunterricht

Wenn Sie vorhaben, zur Mittagszeit zum Yoga-Unterricht zu gehen, müssen Sie Ihr Trading um diese Zeit beenden. Das bedeutet, dass Sie Ihr Trading auf den Morgen beschränken. Diese Beschränkung trägt dazu bei, dass Sie weniger traden, indem Sie die geringe Volatilität der Price Action während der Mittagszeit vermeiden.

Legen Sie los und planen Sie Ihre eigenen ergänzenden Ziele aufgrund Ihrer Situation.

Suchen Sie sich einen Kameraden für das Trading

Der Druck von Fachkollegen funktioniert. Wenn Sie von jemandem genau beobachtet werden, hilft Ihnen das dabei, Ihre Willenskraft zu stärken.

Warum gehen Sie jeden Tag zur Arbeit? Das ist darauf zurückzuführen, dass Sie zur Verantwortung veranlasst werden. Sie wissen, dass Sie Ihr Chef beobachtet.

Warum weichen Sie von Ihrem Tradingplan ab? Vielleicht, weil Sie von niemandem zur Rechenschaft gezogen werden.

Gewährleisten Sie Verantwortlichkeit und Rechenschaftsbereitschaft gegenüber einem Trading-Kollegen.

Beginnen Sie ein Trading-Tagebuch

Wenn der Druck von einem Trading-Kumpel funktioniert, warum nicht auch der Druck von Gleichgesinnten?

Beginnen Sie ein Trading-Tagebuch in einem Forum. Lassen Sie die ganze Trader-Gemeinde daran teilhaben, wie Sie traden und was Sie protokollieren.

Von den Online-Tradern werden Sie alle möglichen Feedbacks erhalten – sowohl konstruktive als auch unsinnige. Den falschen Feedbacks Aufmerksamkeit zu zollen, ist frustrierend und Zeitverschwendung.

Denken Sie an den Zweck Ihres Trading-Tagebuchs: Es dient der Steigerung Ihrer Willenskraft beim Trading. Es dient dazu, hilfreiche Trading-Gedanken aufzunehmen. Sein Zweck besteht nicht darin, nachzuweisen, dass Sie ein erfolgreicher und hervorragender Trader sind. Übersehen Sie sarkastische und nicht hilfreiche oder nicht konstruktive Bemerkungen.

Beschränken Sie die Einzahlung auf Ihr Tradingkonto

Geraten Sie in Versuchung wegen der köstlichen und fettreichen Burger? Dann halten Sie sich erst einmal von diesen Orten fern.

Es geht darum, dass Ihre Willenskraft versagen wird. Und wenn das eintritt, benötigen Sie einen Plan B.

Beim Trading können Sie auf eine ähnliche Strategie zurückgreifen: Gehen Sie vom Versagen Ihrer Willenskraft aus, und entwickeln Sie eine Strategie, damit umzugehen.

Wenn Sie dazu neigen, beim Trading zu viel zu riskieren, dann begrenzen Sie die Einzahlung auf Ihr Tradingkonto. Überweisen Sie nicht Ihr gesamtes Risikokapital auf Ihr Tradingkonto. Die Einzahlung sollte nur ausreichend sein, dass Ihre Tradingstrategie funktioniert.

In der gleichen Art und Weise heben Sie regelmäßig Ihre Gewinne von Ihrem Tradingkonto ab. Dies ist hilfreich, um Ihr sauer verdientes Geld vor einem Mangel an Willenskraft beim Trading zu schützen.

Entwickeln Sie gute Gewohnheiten beim Trading

Wiederholen Sie ständig die richtigen Handlungen und machen Sie diese zur Gewohnheit. Sobald eine Handlung zur Gewohnheit wird, brauchen Sie keine Willenskraft mehr, um diese auszuüben.

Ich habe zum Beispiel die Gewohnheit, eine Verluststopporder (stop-loss order) und eine Gewinnziel-Order zu platzieren, sobald ich einen Trade eröffnet habe. Diese Handlung erfordert keine Willenskraft meinerseits.

Erkennen Sie einfache Handlungen innerhalb Ihres Tradingprozesses. Daraufhin unternehmen Sie ein bewußte Anstrengung, um diese nacheinander zu Gewohnheiten auszubilden.

Die besten Trader bilden Ihre Gewohnheiten um das Risiko-Management herum. Setzen Sie zum Beispiel Verluststopps (stop losses), vermeiden Setups, die zu riskant sind und begrenzen die täglichen Verluste. Sobald Sie die Gewohnheit der Risikokontrolle ausgebildet haben, wird die Beständigkeit Ihres Trading zunehmen.

Arbeiten Sie an Ihrer Willenskraft beim Trading

Ein Trading-Anfänger sucht die Anworten außen; ein erfahrener Trader löst die Probleme innen.

Der Wunsch, die Willenskraft zu verbessern, ist ein Kennzeichen für einen erfahrenen Trader.

Wollen Sie diesen Wunsch noch weiter anheizen? Dann sollten Sie sich mit den folgenden Büchern und Videos beschäftigen:

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 9 Tips to improve Your Trading Will

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

Häufige Fragen zum Trading-Plan

Was ist ein Handelsplan?

Ein Handelsplan ist ein Dokument, das die Handelsstrategie, Handelsziele, Risikomanagement-Strategien und Trading-Regeln eines Traders enthält.

Warum ist ein Handelsplan wichtig?

Ein Handelsplan hilft einem Trader, seine Handelsaktivitäten zu strukturieren, seine Ziele zu definieren und seine Risiken zu minimieren.

Wie erstellt man einen Handelsplan?

Ein Handelsplan wird in der Regel durch eine gründliche Marktanalyse und eine klare Definition von Handelszielen und -strategien erstellt.

Was sind die Elemente eines Handelsplans?

Ein Handelsplan sollte Handelsziele, Handelsstrategien, Risikomanagement-Strategien, Trading-Regeln, Backtesting- und Überwachungsstrategien sowie psychologische Management-Strategien enthalten.

Sollte man einen Handelsplan anpassen?

Ja, ein Handelsplan sollte regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass er effektiv bleibt und den aktuellen Marktbedingungen entspricht.

Wie hilft ein Handelsplan beim Risikomanagement?

Ein Handelsplan hilft dabei, das Verlustrisiko zu minimieren, indem er klare Regeln für den Einsatz von Stop-Loss-Orders und anderen Risikomanagement-Tools festlegt.

Wie kann ein Handelsplan einem Trader helfen, seine Ziele zu erreichen?

Ein Handelsplan gibt einem Trader klare Ziele und Strategien vor, die es ihm ermöglichen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und seine Handelsaktivitäten auf das Erreichen dieser Ziele auszurichten.

Wie oft sollte man seinen Handelsplan überprüfen?

Ein Handelsplan sollte regelmäßig überprüft werden, mindestens einmal pro Quartal oder wenn sich die Marktbedingungen wesentlich ändern.

Wie kann man einen Handelsplan optimieren?

Ein Handelsplan kann durch Backtesting- und Überwachungsstrategien, das Studium von Marktanalysen und die Zusammenarbeit mit anderen Tradern optimiert werden.

Kann ein Handelsplan garantieren, dass man erfolgreich handelt?

Ein Handelsplan kann keine Garantie für den Erfolg bieten, aber er kann einem Trader helfen, seine Erfolgschancen zu verbessern, indem er ihm klare Ziele, Strategien und Risikomanagement-Tools vorgibt.

Philipp Greineder